Category Archives: Allgemein

Kulturstaatsminister will die Providerhaftung modernisieren, Staatsminister für Kultur und Medien Bernd Neumann in der promedia Dezember/2011

„Ich scheue keine Hürden und Widerstände“

Von Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien

Was manche mit einem verharmlosenden Unterton als „Internetpiraterie“ bezeichnen, betrifft im Kern das Schicksal von hunderttausenden Kreativen! Als Staatsminister für Kultur und Medien ist es meine Aufgabe, die Rahmenbedingungen für das kreative und künstlerische Schaffen mitzugestalten. Ich verstehe mich ganz klar als Anwalt der Kreativen! Aus diesem Grund habe ich mich schon vor fast einem Jahr mit meinem Zwölf-Punkte-Papier „Ohne Urheber keine kulturelle Vielfalt“ öffentlich positioniert. Für dieses Papier habe ich viel Zuspruch und manche Kritik erfahren. Mir ist aber wichtig, dass ich für die Urheber, Verbesserungen anstoßen kann.

Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien
Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien

Die zentrale Aussage des Papiers lautet: Der Urheber bleibt Ausgangspunkt des Urheberrechts. Viele betrachten das Urheberrecht als ein Instrument von gestern, aus der analogen Welt. Geht es nach dieser Meinung, soll in der digitalen Welt die Verfügbarkeit für den Netznutzer im Mittelpunkt stehen. Ich setze mich gegen Versuche ein, das Urheberrecht zu schwächen oder in ein Nutzerrecht umzudeuten. Es gibt Ansätze aus dem politischen Raum, die gerade das wollen. Richtig ist sicher, dass das weltweite Netz Zugangsmöglichkeiten revolutioniert. Das sollten wir auch nutzen und tun es mit dem Aufbau der Deutschen Digitalen Bibliothek. Aber: Das darf nicht auf Kosten derjenigen erfolgen, die kreative Werte schaffen, die überhaupt erst den Inhalt produzieren, der das Netz attraktiv macht. Solchen Bestrebungen müssen wir entgegenhalten: Ein wirksames Urheberrecht ist unverzichtbare Voraussetzung für das kulturelle Schaffen, das Urheberrecht sichert künstlerische Freiheit und ist Garant für kulturelle Vielfalt. Ich möchte in diesem Kontext auch gerne einmal klarstellen. Soweit die Netzaktivisten anmahnen, dass auch im Internet Grund- und Menschenrechte der Nutzer zu beachten sind, haben sie natürlich recht. Niemand bestreitet dies! Aber, und nur so wird das Bild komplett, auch das Urheberrecht ist Grund-und Menschenrecht. So heißt es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: „Jeder hat das Recht auf Schutz der geistigen und materiellen Interessen, die ihm als Urheber von Werken der Wissenschaft, Literatur oder Kunst erwachsen“. Continue reading Kulturstaatsminister will die Providerhaftung modernisieren, Staatsminister für Kultur und Medien Bernd Neumann in der promedia Dezember/2011

Der Europäische Gerichtshof zwingt die Medien auf den Binnenmarkt. Rechtsanwalt Dr. Christoph Wagner, in der promedia Dezember 2011

Lizenzen ohne Grenzen

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 4. Oktober 2011 in dem sogenannten Murphy-Case ein Urteil gefällt, das die europäische Medienlandschaft maßgeblich prägen könnte. Im Kern ging es um eine Gastwirtin aus Süd-England, die mit Smart-Karten eines griechischen PayTV-Veranstalters (Nova) die Fußballspiele der englischen Premier League zeigte. Dafür zahlte sie erheblich geringere Entgelte als der englische Veranstalter BSkyB sie von Gaststätten-Betreibern verlangt. Das war nach dem in England geltenden Recht unzulässig. Auch war dem griechischen Veranstalter Nova untersagt, seine Smart-Karten außerhalb Griechenlands zu vertreiben. Der EuGH hielt das Verbot der Nutzung ausländischer Smart-Karten für unvereinbar mit der Dienstleistungsfreiheit und dem Prinzip des Binnenmarktes. Außerdem führe ein strikt an Ländergrenzen orientiertes Lizenzvertragssystem zur Marktabschottung und verstoße daher gegen das europäische Wettbewerbsrecht.

Dr. Christoph Wagner

Die Lizenzgeber von attraktiven Sport- und Filmrechten (UEFA, Fußballigen, Formel 1, US Film-Studios) lizensieren die Übertragungsrechte an ihren Inhalten bisher in der Regel auf „Country-by-Country“- Basis, um für jeden Markt den höchstmöglichen Preis zu erzielen. In jedem Land erwirbt zumeist ein Programm-Veranstalter exklusive Pay-TV oder Free-TV Rechte und refinanziert die Rechtekosten über Abbonnenten oder Werbeeinnahmen. Dabei ergeben sich insbesondere bei Fußballübertragungsrechten erhebliche Preisgefälle zwischen dem Land der jeweiligen Liga und den übrigen Ländern. Auch bei Spielfilmen gibt es unterschiedliche Vorlieben und Preisniveaus in den Mitgliedsländern. Der EuGH stellt mit seiner Entscheidung diese an Ländergrenzen orientierte Lizensierungspraxis grundlegend in Frage. Zwar könnten weiterhin exklusive Lizenzen für bestimmte Territorien eingeräumt werden. Effektiv durchsetzen lässt sich nach der Entscheidung die Exklusivität aber nicht mehr. Wer in irgendeinem Land der EU eine Empfangsberechtigung von einem Veranstalter erwirbt, kann das Programm damit in jedem anderen Land empfangen. Dass die Lizenzgeber in den hochpreisigen Ländern keine Premium-Erlöse für absolute Exklusivität mehr erzielen können, nimmt der EuGH in Kauf. Gerechtfertigt seien nur „angemessene“ Entgelte, die sich auch ohne den strengen Exklusivitätsschutz erreichen ließen. Continue reading Der Europäische Gerichtshof zwingt die Medien auf den Binnenmarkt. Rechtsanwalt Dr. Christoph Wagner, in der promedia Dezember 2011

Boom der Internet-Inkubatoren. Gastkommentar auf kress.de von Klemens Gaida

Dr. Klemens Gaida
Dr. Klemens Gaida

Twitter, CityDeal oder dropbox – weltweite Internetdienste mit schneller Erfolgsgeschichte. Aber nicht nur der Erfolg ist ihnen gemeinsam, sondern auch die Entstehungsgeschichten ähneln sich: Alle sind das Arbeitsergebnis sogenannter Inkubatoren. So ging der Kurznachrichten-Dienst Twitter 2007 aus dem US-Inkubator Obvious hervor, der Groupon-Klon CityDeal entstand in Deutschland 2009 aus Rocket Internet, und wiederum in den USA entwickelte sich der Cloud-Service dropbox aus dem Inkubator Y-Combinator. Was sind Inkubatoren und warum ist das Modell dieser schnellen „Ideen-Brüter“ gerade jetzt (wieder) so gefragt?

Jeder von uns ist ständig auf der Suche nach neuen Ideen. Das trifft auf private Gründer zu, die sich verwirklichen wollen, ebenso auf Unternehmen, die sich immer wieder neu erfinden müssen. Auch Universitäten und Hochschulen brauchen kontinuierlich Forschungstransfer. Für jeden geht es um das erfolgreiche „Ausbrüten“, also die Inkubation neuer Geschäftsideen. Die sogenannten „Business-Inkubatoren“ helfen, Innovationsvorhaben unternehmerisch zu entwickeln. Continue reading Boom der Internet-Inkubatoren. Gastkommentar auf kress.de von Klemens Gaida

Goldmedia Trendmonitor 2012 veröffentlicht. Was bringt das Jahr 2012 für die Medien-, Entertainment- und Telekommunikations-Branche?

Goldmedia veröffentlicht alljährlich Analysten-Kommentare und Thesen zu wichtigen Trends des kommenden Jahres in Deutschland. Der Trendmonitor 2012 gibt einen Ausblick auf ausgewählte Entwicklungen in den Bereichen Medien, Telekommunikation, Entertainment, Internet und Social Media.

Alle Themen und Analysen: www.goldmedia.com/aktuelles/trendmonitor-2012.html

Entwicklung von Video-on-Demand: Es wird einen Boom geben. Klaus Goldhammer im Gespräch mit Videomarkt

„Es wird einen Boom geben“

Prof. Dr. Klaus Goldhammer zur Entwicklung von Video-on-Demand

München – In Zeiten von Hybrid-TV, Tablet und Smartphone werden digitale Filmabrufe immer einfacher. Wann die digitale Distribution zum relevanten Umsatzfaktor wird und was die Filmbranche dafür tun kann, erklärt Prof. Dr. Klaus Goldhammer, Geschäftsführer der Strategieberatung Goldmedia, im Gespräch mit VideoMarkt.

Prof. Dr. Klaus Goldhammer
Prof. Dr. Klaus Goldhammer

Der deutsche Videomarkt hat im ersten Halbjahr 96 Prozent seiner Umsätze mit physischen DVDs und Blu-rays erzielt. Wann wächst die digitale Distribution über ihr Nischendasein hinaus?
Denken Sie an die „Gesetze“ der Digitalisierung und der technischen Innovation: Rechenleistung, Speicherplatz und Bandbreiten verdoppeln sich alle zwölf bis 18 Monate. Diese Wachstumsdynamik wird sich im Videobereich immer deutlicher bemerkbar machen, weil die Übertragung von Bewegtbildinhalten zunehmend einfacher wird. Die Musikindustrie, die weniger große Bandbreiten benötigt, hat diese Erfahrung schon früher gemacht. In der Tat ist das Marktvolumen für Online-Video-on-Demand momentan noch gering. Allerdings gibt es in Deutschland auch nur wenige ernsthafte Angebote. Wenn Endkunden jenseits von iTunes und maxdome vernünftige Möglichkeiten präsentiert bekommen, steht der Markt vor einem großen Wachstum.

Es fehlen also große Player wie in den USA, die das Geschäft vorantreiben?
Sicher. Netflix hat insgesamt 25 Mio. Abonnenten, vor allem in den USA, und macht zwei Mrd. Dollar Umsatz im Jahr mit einem Angebot, das auf 450 Endgeräten verfügbar ist. Hulu ist einer der US-Markttreiber für kostenpflichtiges Video-on-Demand. Eine vergleichbare Plattform als „Market Maker“ gibt es in Deutschland bislang nicht. Allerdings passiert Continue reading Entwicklung von Video-on-Demand: Es wird einen Boom geben. Klaus Goldhammer im Gespräch mit Videomarkt

LTE ist die Zukunft der Kommunikation. Zoltán Bickel, Director LTE Commercialisation Vodafone Deutschland, im Gespräch mit promedia

Vodafone Deutschland hat mit dem flächendeckenden Ausbau und dem Fokus auf die Mobilfunktechnologie der vierten Generation LTE (Long Term Evolution) die strategische Stoßrichtung für die Zukunft definiert. Seit dem Ausbaustart der neuen Mobilfunktechnik in den bisher unterversorgten ländlichen Gebieten erreicht Vodafone heute bereits rund fünf Millionen Haushalte mit LTE. Als erstes Ballungsgebiet hat Vodafone das LTE-Netz in Düsseldorf in Betrieb genommen. Gleichzeitig bereitet Vodafone auch die neue innovative Set-Top-Box von Vodafone TV für die Nutzung über LTE vor und entwickelt sie für das heimische Netzwerk weiter.

Zoltan Bickel
Zoltan Bickel

promedia: Herr Bickel,  Sie haben mit dem Aufbau der LTE-Strecken begonnen. Wie ist der Stand der Abdeckung?
Zoltán Bickel:
Vodafone Deutschland hat mit dem LTE-Ausbau bereits im 4. Quartal letzten Jahres in bundesweit in bisher unterversorgten ländlichen Regionen begonnen und bietet seit Dezember 2010 als erster Netzbetreiber seinen Kunden LTE-Tarife und LTE-Hardware an. Schon heute kann Vodafone deutschlandweit mehr als sechs Millionen Haushalte in mehreren Tausend Orten und Gemeinden mit der neuen Mobilfunk­generation versorgen. Wöchentlich kommen zahlreiche neu versorgte Orte und Gemeinden hinzu und in den nächsten Monaten sollen die weißen Flecken auf der Internet-Landkarte verschwunden sein.

promedia: Sie müssen zuerst die sogenannten weißen Flecken versorgen. Wann wird das abgeschlossen sein?
Zoltán Bickel:
In den Bundesländern NRW, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Saarland, Rheinland-Pfalz sind die bei der Versteigerung der Frequenzen der so genannten Digitalen Dividende – also dem Frequenzband um 800 MHz – gemachten Versorgungsverpflichtungen bereits erfüllt. Das bedeutet, dass in diesen Bundesländern die gemeldeten weißen Flecken bereits beseitigt wurden.

promedia: Wie leistungsfähig sind in diesen Gebieten dann die Breitbandanschlüsse?
Zoltán Bickel:
Wir bieten von Beginn an Geschwindigkeiten von 3 Megabit pro Sekunde an. Je nach Standort sowohl auf dem Land als auch in der Stadt sind signifikant höhere Geschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde möglich. Mit den ersteigerten 20 MHz Continue reading LTE ist die Zukunft der Kommunikation. Zoltán Bickel, Director LTE Commercialisation Vodafone Deutschland, im Gespräch mit promedia

Der Lizenzhandel wächst durch digitale Plattformen. Wolfgang Braun, Chairman und CEO von Studiocanal in Deutschland, im Gespräch mit promedia

„Mit allen Verwertungsebenen insgesamt ist Deutschland der wichtigste Markt in Europa“, äußerte Wolfgang Braun, Chairman und CEO von Studiocanal in Deutschland im Gespräch mit promedia. Dabei sei der Home Entertainment-Bereich das „Rückgrat“ von Studiocanal, aber auch der Lizenzhandel verzeichne durch die Entwicklung der neuen Medien ein bedeutendes Wachstum. Die heute gleichnamige Tochter, ehemals Kinowelt, des französischen Mutterkonzerns Studiocanal hat seit September 2011 ihren deutschen Sitz in Berlin und will von der Hauptstadt aus den nationalen und internationalen Filmmarkt erobern. Berlin als Medienstandort mit seinem kreativen Potenzial biete dabei die besten Chancen, vor allem im Bereich der Film-Koproduktion die Aktivitäten von Studiocanal auszubauen, so Braun.

Wolfgang Braun
Wolfgang Braun

promedia: Studiocanal, vielen noch bekannt als Kinowelt, hat den Namen seines französischen Mutterkonzerns übernommen. Was waren die Gründe für diese „Namenszusammenlegung“?
Wolfgang Braun: Wir wollen jetzt auch nach außen dokumentieren, dass wir ein Unternehmen und ein Team sind, das in Europa ein Filmstudio betreibt. Studio bedeutet nicht, dass dort viele Gebäude sind, in denen Filme gedreht werden. Sondern heute ist ein Studio ein Unternehmen, das Filme entwickelt und produziert, oft auch als Koproduktionen, und dann vertreibt. Das ist genau das, was wir machen – europaweit unter einem einheitlichen Namen.

promedia: Welche Vorteile bietet Deutschland als einer von drei Studiocanal-Standorten?
Wolfgang Braun:
Deutschland ist bevölkerungsmäßig der größte Markt in Europa für Filme, wenngleich die Deutschen weniger ins Kino gehen als in den anderen beiden Ländern. Mit allen Verwertungsebenen insgesamt ist Deutschland jedenfalls der wichtigste Markt in Europa. Insofern sind wir eine starke Säule in diesem Drei-Länder-Unternehmen und der Einfluss von Frankreich ist genauso groß wie unser Einfluss auf Frankreich. Wir entwickeln unsere Inhalte gemeinsam für die großen Filme, die amerikanischen Produktionen und die Koproduktionen, die wir machen. Zusätzlich entwickelt jedes Land lokale Inhalte, die dann vielleicht auch die Möglichkeit haben, in die anderen Länder zu gelangen, was ansonsten sehr schwierig ist, zum Beispiel für einen deutschen Film in Frankreich sichtbar zu werden. Continue reading Der Lizenzhandel wächst durch digitale Plattformen. Wolfgang Braun, Chairman und CEO von Studiocanal in Deutschland, im Gespräch mit promedia

Teleshopping goes Multimedia. Neue Studie zur Zukunft des Teleshopping in Deutschland veröffentlicht

Veranstaltung 15 Jahre QVC, Medienhafen
Veranstaltung 15 Jahre QVC, Medienhafen, © QVC

Teleshopping hat große Chancen, vom Zusammenwachsen von Fernsehen, Internet und mobilen Anwendungen zu profitieren. Das zeigt die neue Studie der Strategieberatung Goldmedia im Auftrag von QVC Deutschland.

Die aktuelle Goldmedia-Studie „Zukunft des Teleshopping“ analysiert die wichtigsten Trends für die Teleshopping-Branche im digitalen und interaktiven Medienumfeld. Im Zentrum steht dabei eine umfangreiche Befragung von Teleshopping-Kunden zu Bestellgewohnheiten sowie zu Aktivitäten und Einstellungen im Umgang mit neuen Technologien. Die Studie wurde am 02. November 2011 anlässlich einer Veranstaltung zum 15-jährigen Bestehen im Düsseldorfer Medienhafen von QVC-CEO Dr. Ulrich Flatten und Prof. Dr. Klaus Goldhammer, Geschäftsführer Goldmedia GmbH, vorgestellt.

Interessenten können die Studie kostenfrei bestellen:

www. Goldmedia.com

www.qvc.de

Vortrag von Prof. Dr. Klaus Goldhammer und Präsentation der wichtigsten Studienergebnisse