Category Archives: Allgemein

Das Faktische hat die Macht ergriffen. Sebastian Turner, Partner der Werbeagentur Scholz & Friends, im Gespräch mit promedia

„Das Netz hat bisher überwiegend mehr Schwarmdummheit als -Intelligenz hervorgebracht“

„Chefredakteure müssen unternehmerisch denken. Die Kreativen müssen in den Verlagen die Macht übernehmen.“ Das sagte Sebastian Turner  bei der Chefredakteurskonferenz des BDZV. „Wir stehen in einer Umbruchsituation wie vor 500 Jahren bei der Erfindung des Buchdrucks“, erläuterte der Werbeexperte. Damals habe sich die Individualkommunikation zur Massenkommunikation gewandelt. Heute stehe die Gesellschaft – und mit ihr die Medien – am Anfang der „Massen-Individual-Kommunikation“. Damit gelte es, auch ganz neue Wege der Ansprache für die Leser/Nutzer der Zeitung zu finden.

Sebastian Turner
Sebastian Turner

promedia: Herr Turner, Sie haben jüngst gesagt: „Wir stehen in einer Umbruchsituation wie vor 500 Jahren bei der Erfindung des Buchdrucks“. Wo vollziehen sich diese Umbrüche vor allem?
Sebastian Turner:
Die Veränderungen vollziehen sich in der Beziehung zwischen Publikum und Medium. Wenn diese Beziehung sich neu ordnet, ordnet sich alles andere ebenfalls neu.

promedia: Welche Schlussfolgerungen müssten daraus die Zeitungsverleger für ihre Produkte eigentlich ableiten?
Sebastian Turner: Nahezu alle Gewissheiten müssen überprüft werden. Sind es wirklich Gewissheiten oder nur Gewohnheiten, die sich durch die technischen Bedingungen herausgebildet haben und sich mit ihnen ändern werden? Continue reading Das Faktische hat die Macht ergriffen. Sebastian Turner, Partner der Werbeagentur Scholz & Friends, im Gespräch mit promedia

Wir müssen die Welt nicht immer neu erfinden. Thomas Kleist, Intendant des Saarländischen Rundfunks, im Gespräch mit promedia

Neuer SR-Intendant: Selbstbewusst und mit Ideen für eine stärkere Profilierung

Seit April ist Thomas Kleist als Nachfolger von Fritz Raff, der im Januar verstarb, Intendant des Saarländischen Rundfunks. In einem promedia-Interview äußerte er sich selbstbewusst und optimistisch zur Zukunft der ARD-Anstalt: „Das Motto „Kooperation statt Fusion“ bleibt unser Leitmotiv. Das ist einer der drei Pfeiler, den Sender dauerhaft zu sichern. Der zweite ist eisernes Sparen, der dritte ein fairer ARD-Finanzausgleich. Hier sehe ich übrigens Nachbesserungsbedarf.“ Unter Verweis auf den Wegfall der Tour de France-Übertragung im Ersten, für die der SR die Federführung hatte, versicherte Kleist, dass die Bedeutung des SR innerhalb des Gesamtverbundes nicht abnehmen darf. „Also müssen wir ein starkes Profil und damit Unverzichtbarkeit auf einem anderen Gebiet für die ARD und das Erste entwickeln – eine Kernkompetenz, die jede andere Landesrundfunkanstalt zu der Aussage bringen muss: Ja, das kann der SR am besten und dafür brauchen wir ihn.“

Thomas Kleist
Thomas Kleist

promedia: Herr Kleist, welche Rolle spielt heute der Saarländische Rundfunk im Konzert der ARD?
Thomas Kleist:
Die ARD ist eine Arbeitsgemeinschaft. Sie setzt sich zusammen aus großen, mittleren und kleinen Anstalten, die in ihren jeweiligen Sendegebieten verwurzelt sind. Das ist ihre Stärke. In dieser föderalen Struktur ist der SR unverzichtbar, steht aber erneut vor großen Herausforderungen. Wir werden uns zum Beispiel damit befassen, wie sich der SR nach Wegfall der langen Livestrecken der Tour de France im Ersten im bundesweiten Fernsehen positionieren wird. Natürlich werden wir weiter Federführer innerhalb der ARD für den Radsport bleiben, aber die Bedeutung dieses Sports hat nicht zuletzt aufgrund der Dopingproblematik abgenommen. Die Bedeutung des SR innerhalb des Gesamtverbundes aber darf nicht abnehmen. Also müssen wir ein starkes Profil und damit Unverzichtbarkeit auf einem anderen Gebiet für die ARD und das Erste entwickeln – eine Kernkompetenz, die jede andere Landesrundfunkanstalt zu der Aussage bringen muss: Ja, das kann der SR am besten und dafür brauchen wir ihn. Dass wir der französischste aller deutschen Sender sind, ist ein Teil dieses Profils. Aber nehmen Sie auch etwa unseren sehr erfolgreichen „Tatort“ oder unsere Beiträge für „Plusminus“ und die „ARD-Ratgeber: Reise“-Sendungen, allesamt Beiträge, die sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen können. Continue reading Wir müssen die Welt nicht immer neu erfinden. Thomas Kleist, Intendant des Saarländischen Rundfunks, im Gespräch mit promedia

Wir sind keine Provinz Hollywoods. Stefan Arndt, Geschäftsführer X-Filme, im Gespräch mit promedia

“Cloud Atlas” wird mit 100-Millionen-Euro der zweitteuerste deutsche Spielfilm

X-Film plant einen deutschen Blockbuster mit Produktionskosten von 100 Millionen Euro. Die renommierten Regisseure Andy und Lana Wachowski und Tom Tykwer, preisgekrönter Regisseur und Autor von „Das Parfüm“,  führen gemeinsam Regie bei „Der Wolkenatlas“ („Cloud Atlas“). Zusammen mit den vielfach ausgezeichneten Produzenten Grant Hill und Stefan Arndt  werden sie den Film unter dem neu gegründeten Label Five Drops realisieren. Philip Lee komplettiert das Team als Executive Producer. Tom Hanks spielt die Hauptrolle in dieser spektakulären internationalen Produktion, die auf dem weltweit erfolgreichen und preisgekrönten Roman von David Mitchell basiert. Der Film befindet sich derzeit in Produktionsvorbereitung. Drehstart ist im September 2011.

Stefan Arndt
Stefan Arndt

promedia: Herr Arndt, X Filme gehört zu den produktivsten und, wie ich finde, innovativsten unabhängigen Spielfilmproduzenten. Wie schafft man das?
Stefan Arndt: Es wundert mich auch manchmal, dass wir das alles überleben. Eigentlich ist es aber ziemlich simpel. Wir sind sehr wertkonservativ, also betreiben das Geschäft einerseits nach ganz normalen kaufmännischen Grundsätzen und andererseits wollten wir von Anfang an kein Industriebetrieb werden, sondern eine Manufaktur bleiben. Wir stellen Einzelstücke her. Das gelingt mal, mal gelingt es nicht – wir haben kein Abonnement auf Erfolg, weder künstlerisch noch wirtschaftlich. Wenn man das Ganze aber vernünftig betreibt, kann man eine Firma, die 40 Leute ernährt, am Laufen halten. Eine Besonderheit bei uns ist außerdem, dass wir uns auf Kino spezialisiert haben und zwar auf Filme, die Unikate sind, die nicht den Moden hinterherlaufen, sondern durch Einzigartigkeit glänzen. Insofern sind wir vielleicht eine Premiummarke. Zu diesem Premiumgedanken kommt hinzu, dass wir nicht nur auf diesen deutschen Markt beschränkt sind, sondern schon immer weltweit versucht haben, unsere Filme auszuwerten. Continue reading Wir sind keine Provinz Hollywoods. Stefan Arndt, Geschäftsführer X-Filme, im Gespräch mit promedia

Eilmeldung – Die Ware Nachricht wird günstiger. Gastkommentar auf kress.de von Prof. Dr. Klaus Goldhammer

Dr. Klaus Goldhammer
Prof. Dr. Klaus Goldhammer

Kein anderer Nachrichtenagenturmarkt ist härter als der deutsche: Während in Europa in der Regel nur ein oder zwei Agenturen pro Land darum konkurrieren, ihren Kunden aus der Medienwelt die neuesten Meldungen zu liefern, ist der deutsche Markt der Nachrichtenagenturen geprägt von intensivem Wettbewerb durch mindestens sieben Anbieter: Neben den zwei großen Agenturen (dpa, dapd) offerieren auch die deutschen Dienste von internationalen Agenturen (wie Thomson Reuters oder AFP) ihre Nachrichten. Garniert wird das Angebotsspektrum durch eine Reihe von Spezialagenturen, ob für Sport, Medien oder Religion. (SID, epd oder KNA). Geschätztes Umsatzvolumen in Deutschland: Insgesamt 150 Mio. Euro jährlich. Noch.

Denn der Markt ist im Umbruch. Die Infofülle des Internet und schrumpfende Margen der Zeitungsverlage setzen auch die Agenturen unter Druck. Waren jahrelang die Claims verteilt und die dpa als Platzhirsch mit allein über 450 Journalisten scheinbar „alleinvertretungsberechtigt“, wird der Markt immer beweglicher. Die Preise geraten unter Druck. Nicht nur, weil im Internet viele Informationen scheinbar „einfach so“ recherchierbar sind. Continue reading Eilmeldung – Die Ware Nachricht wird günstiger. Gastkommentar auf kress.de von Prof. Dr. Klaus Goldhammer

Online-Video-Boom ungebrochen. Lange Formate immer beliebter. Gastkommentar auf kress.de von Mathias Birkel

Mathias Birkel, Senior Consultant Goldmedia

Immer mehr, immer öfter und immer länger: Videonutzung im Internet boomt. Bereits zwei Drittel aller Onlinenutzer in Deutschland schauen sich zumindest gelegentlich Videos im Internet an. (ARD/ZDF-Onlinestudie 2010) Noch eindeutiger ist der Trend bei den jugendlichen Onlinern: Hier erreicht das Medium Online-Video mit 96 Prozent inzwischen quasi eine Vollverbreitung. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das gewachsene Interesse für Online-Videos bei der kürzlich beendeten Staffel von Deutschland sucht den Superstar („DSDS“). Bei den TV-Quoten blieb RTL hinter den Werten der Vorjahresstaffel leicht zurück: Durchschnittlich verfolgten 6,38 Mio. Zuschauer die insgesamt 23 Folgen der Castingrunde (2010: 6,45 Mio.) – zusammen generierten sie damit rund 147 Mio. TV-Bruttokontakte. Deutlich gestiegen ist hingegen die Zahl der abgerufenen Online-Videos im Umfeld der Staffel. Laut RTL gab es 124 Mio. Videoabrufe bei RTL.de, Clipfish.de, den mobilen Plattformen sowie von kompletten Sendungen bei RTLNOW.de. Gegenüber dem Vorjahr (85 Mio.) ist das eine Steigerung um stolze 46 Prozent. Die Zahl der Internetzuschauer für DSDS ist damit gar nicht mehr so weit entfernt von der Reichweite im linearen TV, für die das Format eigentlich konzipiert ist.

Noch dominieren bei den Onlineabrufen die 3-5-Minütigen Kurzclips auf der Hauptseite RTL.de und der hauseigenen YouTube-Variante Clipfish. Jedoch wurden auch bereits rund 11 Mio. Komplettfolgen auf RTLNow.de gesehen. Generell ist eine Tendenz hin zu langformatigen Online-Videos – also zu vollständigen TV-Sendungen, Serienepisoden oder Spielfilmen – erkennbar: Private TV-Plattformen und öffentlich-rechtliche Mediatheken wurden laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2010 im vergangenen Jahr von mehr als einem Viertel der deutschsprachigen Onlinenutzer zumindest ab und zu genutzt. Continue reading Online-Video-Boom ungebrochen. Lange Formate immer beliebter. Gastkommentar auf kress.de von Mathias Birkel

Goldmedia präsentiert Studie zu Bürgermedien in Mecklenburg-Vorpommern

Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung wurde am Dienstag, dem 31. Mai 2011, in Greifswald eine neue Studie zur Arbeit, Nutzung und öffentlichen Wahrnehmung der Offenen Kanäle in Mecklenburg Vorpommern vorgestellt. Eingeladen hatte als Auftraggeber der Studie die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern (MMV). Erarbeitet wurde die Analyse vom Berliner Beratungsunternehmen Goldmedia.

MMV. Analyse Offene Kanäle, 2011
MMV. Analyse Offene Kanäle, 2011

Die Untersuchungsergebnisse präsentierten Dr. Florian Kerkau, Geschäftsführer der Goldmedia Custom Research GmbH und Dr. André Wiegand, Geschäftsführer Goldmedia GmbH Strategy Consulting. Diskutiert haben ferner Verantwortliche der Offenen Kanäle aus der Region und Vertreter anderer Bürgermedien aus M-V sowie Jürgen Linke, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Offenen Kanäle, und Georg May, Vorsitzender des Bundesverbandes Bürger- und Ausbildungsmedien.

Die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern (MMV) wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Zu ihren Aufgaben gehört – neben der Zulassung und Aufsicht der privaten Rundfunkveranstalter in Mecklenburg-Vorpommern – insbesondere die Medienbildung in Mecklenburg-Vorpommern. Die Medienanstalt fördert mediale Bildung und Kompetenzen in Einzelprojekten und in den Offenen Kanälen durch eigene Mitarbeiter.

Die Studie steht nun öffentlich zur Verfügung. Weitere Informationen:

www.medienanstalt-mv.de

www.goldmedia.com

Neue Erhebung zum Webradiomonitor von BLM und Goldmedia gestartet

Mit dem Webradiomonitor 2011 erarbeitet die Berliner Strategieberatung Goldmedia im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) mittlerweile zum dritten Mal eine umfangreiche Marktanalyse zum Thema Webradio in Deutschland.

Webradiomonitor
Webradiomonitor

Alle Webradioanbieter sind ab sofort zur Teilnahme an der Befragung zum Webradiomonitor 2011 eingeladen. Der Fragebogen ist bis Juni 2011 online über die Informationsplattform für Webradio http://www.webradiomonitor.de abrufbar.

Die Studie enthält Informationen zur Verbreitung und Nutzung von Webradio, zu Werbeformen, Reichweiten und Leistungswerten. Grundlage der Studie ist eine umfangreiche Primärdatenerhebung mittels Befragung aller Webradio-Anbieter in Deutschland. Die neue Erhebungswelle zum Webradiomonitor 2011 wurde soeben gestartet. Die Ergebnisse werden im Rahmen der „Lokalrundfunktage 2011″ (5./6. Juli 2011) in Nürnberg vorgestellt.

 

Direkt zum Fragebogen

Kontakt Erhebung Webradiomonitor 2011
Christine Link, Tel.: +49-(0)30-246 266-0, Christine.Link[at]Goldmedia.de


Bewegtbild ist unser Kerngeschäft. Arnd Benninghoff, Vorsitzender der Geschäftsführung SevenOne Intermedia / ProSiebenSat.1 Group, im Gespräch mit promedia

ProSiebenSat.1 ist einer der führenden Inhalte-Anbieter im Bereich mobiles Fernsehen im deutschsprachigen Raum. Den Fokus legt das Unternehmen neben MobileTV & Mobile Video-On-Demand (via UMTS und HSDPA) auf Mobile Internet, Mobile Applications (Apps) und Access-Produkte. Im Zeitalter von Smartphones legen die Münchner ihr besonderes Augenmerk auf die Entwicklung von Apps für iPhone, iPad, Android- und Windows-Geräte. Warum ProSiebenSat.1 vor allem auf werbefinanzierte Apps setzt und welche Bedeutung Smartphones inzwischen für die Zuschauer haben, erläutert Arnd Benninghoff, der Vorsitzende der Geschäftsführung von SevenOne Intermedia, dem Multimedia-Unternehmen der Senderfamilie.

Arnd Benninghoff
Arnd Benninghoff

promedia: Herr Benninghoff, Immer mehr Angebote von Medienhäusern werden heute mobil verbreitet. Welche strategische Rolle spielen die mobilen Angebote für die ProSiebenSat.1 Group?
Arnd Benninghoff: Eine große und sehr wichtige. Die Zuschauer erwarten von uns, dass ihre Lieblingssendungen auf allen Bildschirmen zur Verfügung stehen. Mobile Endgeräte werden dabei immer wichtiger. Insbesondere die jungen Konsumenten benutzen ihre Handys beziehungsweise Smartphones nicht mehr nur zum Telefonieren oder SMS schreiben, sondern um Multimedia-Anwendungen abzurufen – und das am liebsten im Wohnzimmer. Die Parallelnutzung von TV, Smartphones und Tablets nimmt zu. Vor diesem Hintergrund bauen wir unsere Mobile-Angebote sukzessive aus und entwickeln neue Produkte.

promedia: Mit welchen Angeboten ist die Senderfamilie mobil?
Arnd Benninghoff: Hier gilt es drei Bereiche zu unterscheiden: Zum einen setzen wir auf die Entwicklung von Apps für iPhone, iPad und Android. Inzwischen bieten wir rund 25 Apps an. Und weitere werden folgen. Zum anderen haben wir das Access-Geschäft mit unseren Surfsticks und Tarifen. Konkret die Internet-Sticks von ProSieben, SAT.1 und N24 sowie FYVE, unseren Mobilfunktarif mit Datenflat, der zusammen mit Vodafone entwickelt wurde. Das war mit das erfolgreichste Geschäft im vergangenen Jahr. Darüber hinaus bieten wir den Nutzern verschiedene mobile Internetseiten zu den TV-Sendern und -Formaten, die sie auf ihren Handys oder Smartphones optimal nutzen können. Über die Hälfte der iPhone-Nutzer rufen bereits parallel zum Fernsehen weitere Informationen Continue reading Bewegtbild ist unser Kerngeschäft. Arnd Benninghoff, Vorsitzender der Geschäftsführung SevenOne Intermedia / ProSiebenSat.1 Group, im Gespräch mit promedia