Category Archives: Allgemein

Goldmedia Studie zu 3D-Home-Entertainment erschienen und über www.goldmedia.com for free bestellbar

Goldmedia 3D-Home-Entertainment, Prognose 3D-TV-Geräte bis 2015
Goldmedia Prognose HH-Ausstattung mit 3D-TV-Geräten bis 2015

Die Euphorie um den 3D-Kinofilm Avatar hat die Messlatte für den Erfolg der 3D-Technologie in allen Entertainmentbereichen sehr hoch gesetzt. Bis die dritte Dimension den Fernsehalltag vollständig erobert, wird noch einige Zeit vergehen, dennoch werden sich 3D-Fernseher in den kommenden Jahren in Deutschland durchsetzen. 2015 soll hierzulande bereits jeder fünfte Haushalt über ein 3D-Gerät verfügen. Rund 8 Millionen 3D-Fernseher werden dann in deutschen Wohnungen stehen.

Die neue Goldmedia Studie zu „3D Home-Entertainment in Deutschland“ zeichnet den Status Quo der 3D-Entwicklung im Bereich Home-Entertainment und prognostiziert die Entwicklungen im Bereich 3D-TV bis 2015. Sie enthält zudem eine exklusive Nutzerbefragung zur Popularität von 3D-Fernsehen.

Die Studie kann über www.goldmedia.com bestellt werden. Zur Bestellung

Goldmedia beim World Usability Day in Berlin. Vortrag zur Usability von iPad News-Apps

Viele große Verlagshäuser bieten ihre erfolgreichen Print-Titel mittlerweile auch als App für das iPad an. So verschieden die Geschäftsmodelle sind, so unterschiedlich sind auch die Bedienkonzepte. Eine aktuelle Analyse von iPad Nachrichten-Apps des Berliner Marktforschungsinstitutes Goldmedia Custom Research GmbH zeigt, dass es bislang leider keine einheitlichen und intuitiven Nutzungs-Standards gibt. Usabilityprobleme sind häufig die Folge.

Christoph Schwab
Christoph Schwab, Head of Research, Goldmedia Custom Research GmbH

Die Ergebnisse werden am 11.11. 2010 auf dem World Usability Day in Berlin vorgestellt. (14:30 Uhr)

Christoph Schwab, Head of Research der Goldmedia Custom Research GmbH und Projektleiter der News-App-Analyse resümiert die Ergebnisse: „Aktuell sind News-Apps für das iPad in der Informationsdarstellung sehr unterschiedlich. Eine durchgängig logische Bedienbarkeit ist bislang nicht erkennbar. Damit haben Digital Natives sicher weniger Probleme, möglicherweise liegt für sie in den verschiedenen Konzepten auch ein zusätzlicher Reiz. Für alle anderen aber sind Standards und einheitliche Navigationsarchitekturen sehr wichtig. So war es Ziel unserer Studie, ausgehend von der Analyse der Apps und der Sicht der Nutzer Konventionen für die News-App-Benutzerführung zu erarbeiten.“

Klaus Goldhammer mit Vortrag beim Expertenforum “Meine lokale Welt”. Lokal ist ein Signal für relevante Inhalte an einem bestimmten Ort. Vortrag bestellbar.

Die lokale Welt entwickelt sich zu einem immer attraktiveren digitalen Geschäftsfeld und schnell expandierenden Markt für Content und neue Geschäftsideen. Die Bedeutung lokaler Suchsysteme im Internet und auf dem Handy, lokaler Marktplätze, lokaler Communities und lokaler Informationen in Wort, Bild und Ton über alle Verbreitungswege nimmt spürbar zu.

Experten aus unterschiedlichen Branchen analysierten am 03. November in Frankfurt beim Expertenforum “Meine lokale Welt” (Verband Deutscher Lokalzeitungen e.V.) aktuelle Entwicklungen, präsentierten neue Ideen und Konzepte und zeigten Trends für die lokale Information, Kommunikation und für lokales Marketing auf.

Darunter: Goldmedia-Geschäftsführer Dr. Klaus Goldhammer zum Thema: Lokaler Paid Content

Vortrag K. Goldhammer Lokaler Paid Content, Nov. 2010
Vortrag Dr. Klaus Goldhammer Lokaler Paid Content, 03.Nov. 2010, Meine Lokale Welt

Der Vortrag kann über Goldmedia bestellt werden.

Kontakt: Katrin.Penzel@Goldmedia.de

Thesen des Vortrages

  • Online-Inhalte werden immer mehr videobasiert sein….
  • Lokalnews bekommen digital immer mehr Konkurrenz.
  • Lokale Inhalte werden granular und sozial.
  • Freemium als Maximum: Kein paid ohne free.
  • Es gibt Zahlungsbereitschaft für Inhalte im Netz….
  • Ipad und E-reader können Abomodelle in die digitale Welt transferieren.
  • Es ist wohl keine Frage „ob“, sondern „wie“ und „wann“.

Dr. Klaus Goldhammer im Interview

Neue Vorfahrtsregeln im Internet?, promedia-Artikel von Rechtsanwalt Dr. Christoph Wagner

Jeder Nutzer des Internet kennt die Sanduhr, die erscheint, wenn der Computer-Bildschirm einfriert und erst einmal gar nichts passiert. Sie löst je nach Dauer erst ein Gefühl der Ohnmacht aus, dann Ärgern und schließlich entnervtes Hauen auf verschiedene Tasten in der Hoffnung, doch noch etwas bewegen zu können. Die Sanduhr als anachronistisches Symbol der Zeitmessung soll dann den Geduldsfaden vor dem zerreißen bewahren. In der Sanduhr werden alle Sandkörner von ihrer Schwerkraft getrieben nach dem Gleichheitsprinzip befördert, und dann durch die Verengung des Glases zum Ziel befördert. Jedes Sandkorn kommt zum Ziel, eine Sonderbehandlung einzelner Körner gibt es nicht.

Dr. Christoph Wagner
Dr. Christoph Wagner

Ebenso werden herkömmlich die Datenpakete im Internet befördert. Ohne Ansehen der Herkunft, des Inhaltes oder des Adressaten werden sie nach dem sogenannten Best-Efforts-Prinzip durch die Engstellen des Netzes „geroutet“. So haben alle Inhalte- und Diensteanbieter die gleiche Chance, ihr Ziel zu erreichen, egal ob es sich um Texte, Bewegtbilder, Tauschbörsen oder Echtzeitdienste wie Computerspiele oder IPTV-Fußballübertragungen handelt. Je mehr solcher datenintensiven Dienste angeboten werden, desto eher kann es zu Kapazitätsengpässen und Netzverstopfungen kommen. Die Nutzer werden häufiger mit der Sanduhr konfrontiert und werden sich zunehmend verärgert an ihre Zugangsanbieter wenden. Sie haben Flat-Rates mit eigentlich hohen Datenraten vereinbart und stellen fest, dass es jedenfalls zu bestimmten Zeiten nicht wesentlich schneller geht als zu alten ISDN-Zeiten. Anbieter und Nutzer wollen das nicht hinnehmen und verlangen Beschleunigung, ggf. auch Sonderbehandlung und Vorfahrtsregeln, um die Zeiten der Sanduhr-Starre zu verkürzen.

Dann stellt sich für den Zugangsanbieter die Frage, ob er Abhilfe schaffen kann. Die Netztechnik erlaubt es heute, die Datenpakete bestimmten Absendern zuzuordnen und auch die jeweiligen Dienste-Kategorien zu erkennen. Sie erlaubt auch ein Ausfiltern bestimmter Inhalte/Dienste oder eine Datenübertragung mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten („Dienste-Priorisierung“). So als ob in der Sanduhr die Körner vorsortiert werden und dann durch unterschiedlich breite Öffnungen ihren Bestimmungsort erreichen. Ein solches Datenverkehrs-Management beinhaltet Vorfahrtsregeln und Sonderspuren für bestimmte Inhalte und Dienste, bei deren Aufruf der Nutzer dann schneller bedient wird und keine Sanduhr-Wartezeiten hinnehmen muss. Alle übrigen Dienste verharren im Datenstau oder fahren permanent mit angezogener Handbremse. Continue reading Neue Vorfahrtsregeln im Internet?, promedia-Artikel von Rechtsanwalt Dr. Christoph Wagner

Im digitalen Zeitalter wird die Zweitverwertung immer wichtiger. Dr. Christoph Palmer, Geschäftsführer Allianz Deutscher Produzenten im Gespräch mit promedia

Mit Vereinbarungen über fortgesetzte und erweiterte Erlösbeteiligungen, verbesserten Zah­lungsbe­dingungen und Erleichterungen bei der Bürgschaftsstellung für die Pro­du­zen­ten sowie der Anerkennung neuer Berufsbilder haben sich das ZDF und die Allianz Deutscher Produzenten auf „Eckpunkte der vertraglichen Zusammenarbeit bei Auftragsproduktionen“ verständigt.  Zu den Eckpunkten der Einigung gehören Fortsetzung und Ausbau der Erlösbeteiligung der Produzenten bei vom Sender voll finanzierten Auf­trags­produktionen. Diese Beteiligung an kommerziellen Verwertungen prak­ti­ziert das ZDF bereits seit den 70er Jahren. Für die Rechteverwertung hat sich das ZDF grundsätzlich bereit erklärt, im Einzelfall Sonder­regelungen zuzustimmen. Beide Seiten erklärten ihre Absicht zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit bei der kommerziellen Video-on-Demand-Verwertung. Diesbezüglich sollen die Rahmenbedingungen für den Aufbau und Betrieb einer ge­mein­samen Plattform für die kommerzielle Abruf-Verwertung (Video on Demand) von Auftragsproduktionen sehr schnell geprüft werden. „Nach meinem Kenntnisstand hat ZDF Enterprises bereits einen Antrag beim ZDF-Verwaltungsrat für die Gestattung eines entsprechenden Geschäftsmodells durch das Gremium gebracht. Die Grundentscheidung beim ZDF scheint also gefallen zu sein“, so der Geschäftsführer der Produzentenallianz Christoph Palmer in einem promedia-Gespräch.

Dr. Christoph Palmer
Dr. Christoph Palmer

promedia: Herr Palmer, Sie haben eine Vereinbarung, mit der ARD vor einem Jahr und jetzt mit dem ZDF, zu verbesserten Terms of Trade erreicht. Die Vereinbarungen mit den privaten Sendern stehen noch aus. Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Christoph Palmer: Die Allianz existiert erst zweieinhalb Jahre. In dieser kurzen Zeit hat sie versucht, die ganze Branche abzubilden. Das Vorhaben ist insoweit gelungen, als jetzt mittlerweile 200 Unternehmen aller Genres ihr beigetreten sind. Erst diese hohe Repräsentanz in der Branche gibt uns den Rückhalt, die Interessen der Produktionswirtschaft gegenüber Sendern, Förderern, Politik, aber auch bei Tarifverhandlungen, gegenüber Mitarbeitern und nicht zuletzt der Öffentlichkeit zu vertreten. In kurzer Zeit ist es gelungen, nach der ARD nun auch mit dem ZDF ein Grundlagenpapier zu verabreden, das in dieser umfassenden Form in der Geschichte der Auftragsproduktion noch nicht da war. Deshalb kann man mit Fug und Recht sagen, dass das Glas nicht nur halb voll ist, sondern bereits mindestens zu zwei Dritteln gefüllt ist.

promedia: Was halten Sie für das wichtigste Ergebnis dieser Vereinbarung mit dem ZDF?
Christoph Palmer:
Ich will nicht priorisieren, was das Wichtigste ist, weil nach Größe der Firma oder nach Genre unterschiedliche Continue reading Im digitalen Zeitalter wird die Zweitverwertung immer wichtiger. Dr. Christoph Palmer, Geschäftsführer Allianz Deutscher Produzenten im Gespräch mit promedia

Das UKW-Radio wird ohne Grund schlecht geredet. Stephan Schmitter, Geschäftsführer der RCB Radio Center Berlin GmbH im Gespräch mit promedia

„Das analoge Radio funktioniert auf der einen Seite nach wie vor sehr gut, weil jeder problemlos seinen regionalen Lieblingssender und seine gewohnte Marke hören kann. Auf der anderen Seite sind wir längst in der Zukunft angekommen und bespielen alle digitalen Verbreitungswege, die aus unserer Sicht sinnvoll und bezahlbar sind“, so der Geschäftsführer der beiden Berliner Radiosender 104.6 RTL und Spreeradio 105,5. Diese Meinung verdeutlicht die Position der meisten privaten Radiosender, während Regiocast weiter für eine nationale DAB-Verbreitung eintritt und sich auch für eine Frequenz beworben hat, lehnt die RTL-Radiogruppe DAB als Alternative zum UKW ab. „DAB oder DABplus ist für einen privaten Radioanbieter in der jetzigen Form nicht finanzierbar“, so Schmitter in einem promedia-Gespräch. Zugleich betont der RTL-Radiomann, dass die Nutzung der Radioangebote Online und über Apps deutlich zunimmt: „Unsere Apps werden momentan 10.000-fach heruntergeladen und landen regelmäßig in den Top Ten-Listen des App-Stores.“ Inzwischen seien mit den Apps auch e Erlöse zu generieren. „Es ist ein Geschäftsmodell, das von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr besser wird. Das ist aus unserer Sicht vielversprechender als DAB.“

Stephan Schmitter
Stephan Schmitter

promedia: Herr Schmitter, das Radio erweckt gerne den Eindruck modern zu sein. Warum bleibt das UKW-Radio das letzte analoge Medium?
Stephan Schmitter: Das UKW-Radio wird häufig schlecht geredet, obwohl es dazu keinen Grund gibt. Das allgemeine Interesse an digitalen Verbreitungswegen und Online ist berechtigt. Der Markt wächst stark und wir registrieren und analysieren dieses wichtige Feld sehr genau. Doch Fakt ist, dass anders als bei der Musik-CD oder der Schallplatte – deren Verkaufszahlen rückläufig oder kaum noch wahrnehmbar sind – Radio immer noch auf dem klassischen UKW-Weg jeden Tag von rund 80 Prozent der Deutschen gehört wird. Und trotzdem hat Radio sogar als eines der ersten Medien mit den Webradios zusätzlich neue Verbreitungswege erschlossen und auch sehr schnell Apps für mobile Endgeräte  angeboten. Das Radio ist darüber hinaus von Beginn an digital terrestrisch über DVB-T empfangbar.
Das analoge Radio funktioniert also auf der einen Seite nach wie vor sehr gut, weil jeder problemlos seinen regionalen Lieblingssender und seine gewohnte Marke hören kann. Auf der anderen Seite sind wir längst in der Zukunft angekommen und bespielen alle digitalen Verbreitungswege, die aus unserer Sicht sinnvoll und bezahlbar sind. Unser Sender 104.6 RTL, seit Jahren Marktführer in Berlin, hat in diesem Jahr die besten Reichweiten seit 10 Jahren erzielt. Das Radio lebt!

promedia: Sie bieten den Hörern keine andere Alternative. Man muss Sie ja über UKW hören, wenn man von einer massenweiten Verbreitung ausgeht. Continue reading Das UKW-Radio wird ohne Grund schlecht geredet. Stephan Schmitter, Geschäftsführer der RCB Radio Center Berlin GmbH im Gespräch mit promedia

E-Mail ist für alte Leute. Goldmedia Gast-Kommentar auf kress.de von Dr. Klaus Goldhammer

E-Mail ist für alte Leute. Oder: Warum Jugendliche das Handy nicht nur zum Telefonieren nutzen.

Über 500 Millionen aktive Facebook-Nutzer weltweit, die monatlich drei Milliarden Bilder und zehn Millionen Videos hochladen (lt. Unternehmensangaben); Abermillionen von Gruppen und Chats und nun die angekündigte Kooperation mit 120 Mio. aktiven Skype-Kunden. – Social-Media-Plattformen sind heute unbestritten die wichtigste Plattform, um Inhalte unkompliziert und schnell mit Einzelnen oder dem gesamten Freundes- und Bekanntenkreis zu teilen. Per Messenger, Chat, Tweet oder Videochat. Was aber bedeutet diese Turboentwicklung für andere Kommunikations- und Informationswege?

Dr. Klaus Goldhammer
Dr. Klaus Goldhammer

Eine aktuelle Untersuchung aus den USA zeigt, dass die gute alte E-Mail in die „Jahre kommt“. Zumindest hat dieser Prozess bei jüngeren Zielgruppen begonnen: In einer aktuellen Befragung von US-Internetnutzern (Chadwick Martin Bailey 2010) antworteten 18- bis 24-Jährige auf die Frage, welche Kanäle sie zur Verbreitung von Inhalten nutzen zu 76 Prozent: „Facebook“. Mit 70 Prozent folgt die E-Mail zwar noch dicht auf, rangiert aber bereits auf Platz zwei. In der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen ist mit 78 Prozent noch E-Mail der dominante Kommunikationskanal gegenüber Facebook mit 70 Prozent. – Völlig anders hingegen das Bild bei den Älteren: Bei den 45- bis 54-Jährigen liegt E-Mail bei 92 Prozent (Facebook nur 43 Prozent) und in der Altersgruppe 65+ ist E-Mail das Mittel der Wahl für stolze 97 Prozent (Facebook nur 24 Prozent).

Böse Zungen zischeln bereits: “E-Mail is for old people!” – Und da ist ein wenig Wahrheit dran. Denn einmal lieb gewonnene oder eingeübte Kommunikations-Gewohnheiten ändern sich im Alter nur noch langsam. Die Kohortentheorie, die besagt, dass in jeder Altersgruppe, also bspw. bei den 10- bis 19-Jährigen gegenüber den 20- bis 29-Jährigen Kohorten usf., relativ ähnliche Mediennutzungsmuster zu finden sind, diese Kohortentheorie gilt offenbar auch für die Nutzung der Kommunikations­mittel und -wege: Wer heute sein Handy nur zum Telefonieren nutzt, kann schlecht nachvollziehen, was Jugendliche mit ihren Smartphones so alles anstellen.

Die kommunikativen Diskrepanzen werden immer größer: Während ältere Nutzergruppen Inhalte vor allem dann auf Facebook verbreiten, wenn sie von ihrer Nützlichkeit für den Empfänger überzeugt sind, teilen jüngere Nutzer Inhalte, die sie selbst interessant und unterhaltsam finden, egal welches Interesse den Empfängern unterstellt wird. Die Motivation beeinflusst also letztlich die Wahl des Kommunikationskanals: Zielgerichtete Kommunikation via E-Mail an ausgewählte Nutzer oder eine volle Breitseite an News für den gesamten Freundes- und Bekanntenkreis via Facebook oder Twitter.

Falsch ist aber zu glauben, jüngere Zielgruppen würden nur noch „in der Masse“ kommunizieren. Denn soziale Netzwerke erfahren in der Altersgruppe der 15- bis 17-Jährigen aus einem ganz anderen Bereich erhebliche Konkurrenz: In einer anderen Umfrage (ExactTarget 2010) wurden US-Teenager aufgefordert, zwischen Facebook und SMS zu wählen. Die Entscheidung war deutlich: 12 Prozent kommunizieren bevorzugt über Facebook. Viermal so viele Jugendliche (48 Prozent) jedoch lieber per SMS. Und die Daten sind atemberaubend: Durchschnittlich versendet ein US-Teenager (lt. Nielsen) 3.339 SMS im Monat oder 111 SMS pro Tag! Dieser Wert belegt mehrere Theorien: Die direkte Kommunikation kommt wohl nie aus der Mode. Mobilfunkern wird es in den kommenden Jahrzehnten nicht schlecht gehen, wenn sie die SMS-Tarife schützen. – Und in der Tat können sich Ältere kaum noch vorstellen, was Jugendliche so mit ihren Smartphones wirklich machen.

Dr. Klaus Goldhammer

Geschäftsführer Goldmedia GmbH Strategy Consulting

Wenn Infrastruktur neu entsteht, entsteht auch ein Mehrbedarf. Goldmedia-Geschäftsführer Clemens Appel im Gespräch mit promedia zum Thema Breitbandinternet

Die Telekom und Vodafone haben jetzt ihre ersten Sender für die Übertragung von Breitbandinternet per LTE-Technologie in Betrieb genommen. Drei Monate nach der Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen ist damit die vierte Generation (4G) auf der Basis von LTE technisch startklar. Schon 2011 – wenn die Endgeräteindustrie entsprechende Geräte an den Markt bringt – können Kunden von der drahtlosen Internetanbindung für zuhause profitieren. Mit dem Aufbau des 4G-Netzes sorgen Telekom, Vodafone und O2 zusammen mit Technologiepartnern für die Breitbandversorgung bisher unzureichend abgedeckter Regionen. Insgesamt will die Telekom bis zum Jahresende 2010 in Deutschland mehr als 1.000 Orte ohne Breitbandanbindung erschließen. Dabei werden etwa 500 Orte mit 4G versorgt, die weiteren mit anderen Funk- oder Festnetztechnologien wie UMTS oder DSL und Glasfaser. 2011 sollen weitere 1.000 weiße Flecken mit 4G erschlossen werden. Bis Ende März 2011 baut Vodafone rund 1.500 Standorte mit der neuen Mobilfunkgeneration aus. Aufgrund der größeren Reichweite der Standorte können so jeweils mehrere umliegende Gemeinden mit Breitbandinternet versorgt werden. Bis Ende 2011 soll es deutschlandweit keine „weißen Flecken“ auf der Internetlandkarte mehr geben.

Staatssekretär a.D. Clemens Appel

promedia: Herr Appel, die Debatte der letzten Wochen  um die Netzneutralität hat auch die Frage nach dem Netzausbau im mobilen Bereich wieder aufgeworfen, weil unter anderem Google und mehrere Provider ihre Überlegungen damit begründen, dass erhebliche Investitionen notwendig sind, die man unter Wahrung der Netzneutralität nicht refinanzieren kann. Ist das Tempo, das wir in Deutschland gegenwärtig einschlagen, ausreichend?

Clemens Appel: Ich kann nachvollziehen, dass ein Investor, beispielsweise ein reguliertes TK-Unternehmen, wenn er in einer wirtschaftlich nicht so attraktiven Region investiert und ihm auferlegt wird, dass er auch die anderen zu bedienen hat, sich die Frage stellt, warum er investiert hat und die anderen, die diese Situation ausnutzen, nicht. Das Ausbautempo kann eine Bremse bei der Etablierung neuer Geschäftsmodelle sein und ist es in machen Situationen tatsächlich. Deshalb halte ich es für notwendig, den Ausbau des mobilen Internets zu beschleunigen.

promedia: Deutschland setzt verstärkt auf Rundfunkfrequenzen um schneller breitbandiges Internet mobil verbreiten und die weißen Flecken beseitigen zu können. Ist eine Strategie über diesen Weg sinnvoll?

Clemens Appel: Allein mit Rundfunkfrequenzen ist es nicht möglich. Leitungsgebundene Infrastrukturen sind immer noch deutlich leistungsfähiger als mobile Lösungen, auch als LTE. Deshalb: Wo man Kabel hinbekommen kann, muss Kabel hin. Das Zweitbeste ist Richtfunk, weil es leistungsstärker ist. Nur da, wo es sich nicht rechnet, ist es eine Chance, mit der Digitalen Dividende als Überbrückungstechnologie zu arbeiten. Der letzte Hof in der Mark schließlich, der auch mit Rundfunkfrequenzen nicht mehr zu bedienen ist, muss über Satellit versorgt werden. So haben die Digitale Dividende und die Rundfunkfrequenz ihren Platz in einem Gesamttableau, sind aber nicht die alleinige Lösung. Continue reading Wenn Infrastruktur neu entsteht, entsteht auch ein Mehrbedarf. Goldmedia-Geschäftsführer Clemens Appel im Gespräch mit promedia zum Thema Breitbandinternet