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Social Media 2010. Über Trends und Messmethodik

Kaum ein Kongresspodium, auf dem derzeit nicht über Social Media diskutiert wird, kaum ein Tag ohne News über das rasante Nutzerwachstum und über Aktivitäten der Unternehmen, mit diesen Veränderungen Schritt zu halten. Erst kürzlich sorgte Coca-Cola mit der Meldung „Pressebereich ersetzt durch Social-Media-Newsroom” für Schlagzeilen. Coca-Cola ist mitnichten ein Einzelfall. Die Kommunikationsstrategien vieler Unternehmen sind im Aufbruch und die sozialen Medien schon lange nicht mehr das Feld von Computerfreaks. Die aktuellen Entwicklungen und Trends im Social Media Markt belegen das auf eindrucksvolle Weise.

Simon Boé
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Zuallererst – es gibt natürlich immer mehr Digital Natives (1. Trend). Facebook etwa verzeichnet lt. Unternehmensangaben bereits über 400 Mio. Nutzer und bei Weitem nicht nur junge: Mehr als 50 Prozent der US-amerikanischen Facebook-User sind (lt. comScore) 35 Jahre oder älter, nur 26,8 Prozent sind 24 und jünger. 200 Millionen Facebooker sind täglich mindestens einmal aktiv, was eine durchschnittliche Nutzungsdauer von erstaunlichen 55 Minuten nur für Facebook ergibt. (Angaben: Mashable) Daraus resultiert insgesamt – mehr Action (2. Trend): Etwa drei Viertel der B2B-Unternehmen in den USA waren 2009 auf Facebook und Twitter unterwegs. Auch in Deutschland steigen die Aktivitäten der Unternehmen: Lt. Twitter-Trendreport (Zucker.Kommunikation 2009) twittern schon 40 Prozent der DAX-Unternehmen auf Deutsch. Und diese posten keinesfalls nur Werbung (17 Prozent), sondern definieren sich  über Inhalte, Dialog und Information (87Prozent). Im steten Wandel ist zudem die Art der Nutzung: Sie wird immer mehr mobile (3. Trend): Schon heute nutzt ein Viertel der Facebook-User (immerhin 100 Mio. Personen weltweit) den Service vom Handy aus. Auch Location Based Services wie Google Buzz, aka-aki.com, Foursquare und Co. werden immer beliebter. All das bringt der noch jungen Branche mehr Umsatz (4. Trend): Lt. Marktprognosen (von eMarketer) werden die Social-Media-Werbeumsätze 2011 weltweit 2,9 Mrd. US$ betragen (2008: 1,9 Mrd. US$). Ohne US-Markt entspricht das einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von stolzen 22 Prozent. Continue reading Social Media 2010. Über Trends und Messmethodik

“Das lineare Fernsehen ist immer noch das Lagerfeuer der Nation”, Dietmar Schickel, CCO Telecolumbus

Interview mit Dietmar Schickel, Chief Commercial Officer, Tele Columbus, promedia 03/2010

Eine unabhängige Holding hat Anfang Januar den drittgrößten deutschen Kabelnetzbetreiber Tele Columbus von der Escaline-Tochtergesellschaft Orion Cable übernommen. Die Holding-Gesellschaft ist von den über 100 internationalen Gläubigerinstituten und den bisherigen Eigentümern unabhängig. Tele Columbus ist aus einer Vielzahl von klassischen Netzebene 4-Betreibern entstanden, die heute in der Tele Columbus Gruppe integriert sind. Dazu gehören die ehemalige ewt multimedia GmbH oder auch die Breitbandnetze von Bosch und Siemens. Die Tele Columbus Gruppe ist als Anbieter national aktiv, mit Netzen in allen 16 Bundesländern vertreten – aber mit einem klaren Schwerpunkt auf Berlin und den ostdeutschen Bundesländern. Hier befinden sich knapp 70 Prozent der Kunden.

Dietmar Schickel, Chief Commercial Officer, Tele Columbus

promedia: Herr Schickel, welche Finanzdienstleister, Fonds oder Banken gehörten jetzt zu den Eigentümern von TeleColumbus?
Dietmar Schickel: An der neuen Eigentümergesellschaft der Tele Columbus Gruppe sind keine Banken oder Fonds beteiligt. Die Kreditgeber sind weiterhin lediglich über Fremdkapital investiert. Die neue Holding ist vollkommen unabhängig von den Kreditgebern und wird von der auf finanzielle Restrukturierungen spezialisierten Finanzagentur Nikolaus&Co geführt.

promedia: Welche Konsequenzen hat das für die operative Tätigkeit?
Dietmar Schickel: Zunächst einmal muss man klarstellen: Auch wenn in den Medien viel spekuliert wurde – die operative Tätigkeit war nie gefährdet. Die Kapitalgeber haben nie einen Zweifel daran gelassen, welch großen Wert sie dem Unternehmen Tele Columbus, der Infrastruktur, die wir über die Jahre aufgebaut haben und unserem Geschäftsmodell beimessen. Es bestand zu jeder Zeit ein klares Interesse seitens unserer Kapitalgeber, dieses hoch profitable Geschäft auch weiterzuführen – und dieses Interesse wurde unserem Unternehmen gegenüber auch klar dokumentiert. Continue reading “Das lineare Fernsehen ist immer noch das Lagerfeuer der Nation”, Dietmar Schickel, CCO Telecolumbus

“Wir wollen Inhalte zeigen, die nicht im TV laufen”, Robert Wagner, Projektleiter 3min

Interview mit Robert Wagner, Vice President Marketing & Content, Bereich Products & Innovations, Projektleiter 3min, Deutsche Telekom AG, Berlin, promedia 03/2010

3min.de ist das erste deutsche Webserien-Portal der Telekom und wird in Berlin produziert. Von Comedy über Sport bis hin zu Musik bietet die Internetplattform Mini-Serien mit einer durchschnittlichen Länge von drei Minuten pro Episode an. Brüno, den Quatsch Comedy Club oder Moabit Vice gibt es Online und für das Handy. 3,2 Minuten durchschnittlich nutzt der User Bewegtbildangebote im Web und deswegen heißt das erste deutsche Webserienportal 3min.de.
Ein Team von rund einem Dutzend Mitarbeitern arbeitet an dem Portal, dass ausschließlich professionell produzierte Inhalte anbietet und bewusst auf User-generated Content, wie z.B. bei Facebook verzichtet.
Im Gegensatz zu anderen Portalen,  erwirbt die Telekom Lizenzen von Sendern oder Produzenten und finanziert gegenwärtig sowohl das Online-Portal als auch das Handy-Angebot ausschließlich über Werbung.
Allerdings erweist sich die werbebasierte Finanzierung schwieriger als gedacht. Deshalb setzt man auch auf Transaktions-Geschäftsmodelle und will in einem Online-Shop auch Musik verkaufen.

Robert Wagner, Projektleiter 3min

promedia: Herr Wagner, welche Idee steht hinter 3min.de?
Robert Wagner: Wir wissen, dass die junge Lifestyle-Zielgruppe ein verändertes Mediennutzungsverhalten hat. Kurze, clipartige Inhalte, die zwischendurch an der Haltstelle, in der U-Bahn, an der Arbeit genutzt werden können, haben in den letzten Jahren zugenommen. Das war der Schlüssel für uns, ein Video-Portal zu entwickeln, das sich ausschließlich mit professionell produzierten Inhalten auseinandersetzt und bewusst auf User-generated Content verzichtet.

promedia: Bietet Sevenload.de nicht etwas Ähnliches?
Robert Wagner: Sevenload ist sehr stark im Umfeld von User-generated Content und versteht sich als Social Community. Die Konsumenten können dort z.B. auch ihre Bilder hochladen. Bei uns sind alle Inhalte auf TV-Niveau produziert und ausgewählt. Der qualitative Aspekt steht sehr stark im Vordergrund. Hiermit differenzieren wir uns auch sehr deutlich von Sevenload.

promedia: Machen Sie dann damit nicht Entertain Konkurrenz?
Robert Wagner: Klares Nein. Es handelt sich bei uns nicht um TV-Inhalte wie sie Entertain anbietet, sondern um kurze Formate, die speziell für das Internet produziert wurden. Entertain sehen wir nicht als Konkurrenz an, sondern es Continue reading “Wir wollen Inhalte zeigen, die nicht im TV laufen”, Robert Wagner, Projektleiter 3min

“3D ist der Beginn einer technischen Revolution”, Martin Moszkowicz, Vorstand Film und Fernsehen Constantin

Interview mit Martin Moszkowicz, Vorstand Film und Fernsehen, Constantin Film AG, promedia 03/2010

Für Martin Moszkowicz, den Vorstand Film und Fernsehen, Constantin Film AG ist die moderne 3D-Technologie „der Beginn einer technischen Revolution, vergleichbar mit dem Umbruch vom Stumm- zum Tonfilm“. Um so wichtiger sei es deshalb, dass möglichst schnell alle Kinosäle mit dieser digitalen Technik ausgerüstet werden. „Wieder einmal haben hier einige den Startschuss verschlafen. Es ist für uns Produzenten ein Problem, dass gerade einmal 400 3D-fähige und nur 500 digitale Kinosäle existieren und wir mit den Millioneninvestitionen in den Produktionen nun vor den wenigen Häusern Schlange stehen“, so Moszkowicz in einem promedia-Gespräch. Bei den alten und kleinen Häusern werde es jedoch schwieriger und hier werde man auf die Unterstützung der Politik angewiesen sein. Aber nicht zuletzt durch ihre Klage gegen das FFG hätten einige Kinoketten hier einen schnellen und sinnvollen Weg vorerst verbaut.

Moszkowicz kündigte an, dass Constantin in diesem Jahr noch drei 3D-Filme in die deutschen Kinos bringen werde. Auch von anderen Produzenten seien 3D-Filme in Arbeit.

Martin Moszkowicz, Vorstand Film und Fernsehen Constantin Film AG

promedia: Herr Moszkowicz, welches waren für Sie die wichtigsten geschäftlichen Ergebnisse der Berlinale?
Martin Moszkowicz: Im wirtschaftlichen Bereich ist bei der Berlinale sicherlich der European Filmmarket besonders wichtig. Der hat sich gegenüber dem letzten Jahr wieder erholt. 2009 war bei den Einkäufern wegen der Finanzkrise sehr wenig Geld in Umlauf, es gab aber auch nur sehr wenige interessante Filme. In diesem Jahr hat sich die Finanzsituation durchaus verbessert, es gibt kaufwillige Verleiher aus der ganzen Welt. Das Filmangebot lässt aber noch etwas zu wünschen übrig, so dass wir in diesem Jahr keine Titel für unseren Vertrieb eingekauft haben. Wir konnten allerdings sehr gut verkaufen, vor allem unsere deutschen Produktionen. Besonders erfreulich ist, dass wir den 3D-Film „Konferenz der Tiere“ fast in die ganze Welt verkaufen konnten, obwohl der Film noch nicht fertig ist und wir auf der Berlinale nur zwölf Minuten zeigen konnten. Bei unseren Verkäufen handelt es sich um Beträge in einem hohen Millionenbereich.

promedia: 2009 waren einige Ihrer Filme erfolgreich im Kino. Wie sind die international gelaufen?
Martin Moszkowicz: Der Verkauf ist sehr genreabhängig. Animationsfilme sind im Ausland sehr gut zu verkaufen, gut laufen auch Genrefilme wie der Vampir/Action-Film „Wir sind die Nacht“ von Dennis Gansel. Schwer verkaufen lassen sich hingegen deutsche Komödien. Lokale Komödien haben es aber weltweit generell schwer. Continue reading “3D ist der Beginn einer technischen Revolution”, Martin Moszkowicz, Vorstand Film und Fernsehen Constantin

Simon Boé zu Reichweitenmessung in Social Media

Social Media gehören zu den reichweitenstärksten Angeboten im Internet. Ihre Bedeutung als Marketingkanal trägt dieser Tatsache allerdings noch kaum Rechnung. Wie man dies durch passende Messmethoden ändern könnte, war Thema des Social Media Measurement Summit in Berlin.(02. März 2010)

Simon Boé, Geschäftsführer Goldmedia Sales & Services GmbH

Intensiv diskutiert wurde von den Experten, welche Messmethoden es gibt, wie deren Güte einzuschätzen ist und wo dringend Handlungsbedarf besteht. 

Simon Boé, Geschäftsführer der Goldmedia Sales & Services GmbH:

Man sollte sich an bestehen klassischen Modellen orientieren und diese für den Online- und Social-Media-Bereich entsprechend weiterentwickeln.”

Zum Bericht auf www.internetworld.de

Filmforecasting: Weniger Risiko im Filmbusiness

Von Krise offenbar keine Spur! Im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen der Medienwirtschaft konnte die deutsche Filmwirtschaft ein höchst erfolgreiches Jahr 2009 feiern. Mehr Kinobesucher (plus 13,1 Prozent), mehr Umsatz (plus 22,8 Prozent) und mehr Erfolg für den deutschen Film bzw. internationale Koproduktionen mit deutscher Beteiligung (6 Mio. Kinobesucher mehr als 2008).[1] Auch die gerade beendete Berlinale vermeldet Zuschauerrekorde.

Dr. Florian Kerkau, GF GOLDMEDIA Custom Research GmbH

Und dennoch: Die Kinobranche kämpft wie andere mit komplizierten Rahmenbedingungen. Berücksichtigt man die langwierigen Produktionsphasen von Kinofilmen, oft vergehen Jahre vom ersten Skript bis zur Premiere, könnten die Auswirkungen von Finanz- und Wirtschaftskrise erst noch folgen.

Aus ökonomischer Sicht ist die Finanzierung eines Kinofilms ein Hoch­risiko-Projekt. Notwendige Finanzierungspartner, vor allem wenn sie aus kinofernen Branchen stammen, gilt es mit Fakten zu überzeugen – ein interessantes Drehbuch allein genügt leider nicht. Zunehmend häufiger nutzt die Filmbranche deshalb wissenschaftliche Methoden, um verlässliche Prognosen über Zuschauerzahlen schon vor Produktionsstart zu erhalten. Filmforecasting-Analysen helfen dabei, das Risiko für alle Beteiligten zu minimieren und stichhaltige Argumente für Investitionsentscheidungen zu liefern. Continue reading Filmforecasting: Weniger Risiko im Filmbusiness

Social Media 2010. Goldmedia-Vortrag zu Entwicklungen und Trends

Die Nutzung von Social Media Diensten nimmt weiter stark zu. Facebook feierte Anfang Februar bereits seinen sechsten Geburtstag und verzeichnet derzeit lt. Unternehmensangaben rund 400 Mio. Nutzer, ein Viertel davon sind mobile Nutzer.  Auch rund 40 Prozent der Deutschen sind (nach einer Forsa-Umfrage) in Netzwerken wie Facebook, StudiVZ, Wer-kennt-wen aktiv,  informieren und kommunizieren per Twitter oder schreiben gar eigene Blogs.  Die sozialen Medien sind schon lange nicht mehr nur das Feld von Computerfreaks.

Auch für die Kommunikationsstrategien der Unternehmen wird das soziale Internet zunehmend wichtiger. Etwa drei Viertel der B2B-Unternehmen in den USA waren 2009 bereits auf Facebook und Twitter.

Auf der Sitzung des AK Social Media des BITKOM am 16. Februar 2010 gab Dr. Klaus Goldhammer, Geschäftsführer Goldmedia GmbH, einen aktuellen Statusbericht zu Trends und Entwicklungen von Social Media 2010. Simon Boé, Geschäftsführer der Goldmedia Sales & Services GmbH, referierte zum Themenbereich Recruitment 2.0.  2010 werden Business-Netzwerke gegenüber den klassischen Recruiting Kanälen deutlich zulegen.

Ziel des AK Social Media des BITKOM ist es, die Social Media Anwendungsmöglichkeiten innerhalb verschiedener Geschäftsprozesse aus Unternehmenssicht zu beleuchten.

Interesse am Vortrag? Dann schreiben Sie uns: info@Goldmedia.de

Filmforecasting: Klaus Goldhammer im Interview mit Radio Eins

Am Anfang ist das Skript: Bis daraus ein Film wird, müssen vor allem Geldgeber und Verleiher überzeugt werden. Doch die bloße Idee allein sichert nicht die Refinanzierung von millionenschweren Filmen.

Dr. Klaus Goldhammer

Zunehmend häufiger nutzt die Filmwirtschaft wissenschaftliche Methoden, um verlässliche Prognosen über Zuschauerzahlen schon vor Produktionsstart zu erhalten. Filmforecasting-Analysen können helfen, das Risiko für alle Beteiligten zu minimieren und stichhaltige Argumente für Investitionsentscheidungen zu liefern. Ein Filmforecasting-Modell speziell für den deutschen Kinomarkt hat GOLDMEDIA entwickelt und seit mehr als drei Jahren an verschiedenen Filmprojekten getestet.

Dr. Klaus Goldhammer im Gespräch mit Jörg Thadeusz in der Sendung “Die Profis”, am Samstag, 13.02.2010, 10:40 Uhr.

Zum Audiofile