Category Archives: Allgemein

Medientrends 2010

P r e s s e m e l d u n g – Medientrends 2010

Berlin, den 16. Dezember 2009.

Wirtschafts- und Werbekrise haben die Medien- und Telekommunikationsmärkte 2009 stark geprägt und die Suche nach neuen und lukrativen Geschäftsmodellen weiter vorangetrieben. Welche Veränderungen und Herausforderungen wird es 2010 geben? Einige Trends in den Bereichen Fernsehen, Internet, Mobilfunk, Verlagswesen und Medienforschung haben die Experten des Berliner Beratungs- und Forschungs-unternehmens GOLDMEDIA als Kurzanalysen zusammengestellt.

http://www.goldmedia.com/aktuelles/medientrends-2010.html

„Freemium“ – Geben ist seliger als nehmen?!

…das passt keinesfalls nur zur besinnlichen und gabenreichen Weihnachtszeit…

Alle Inhalte, die sich digital erstellen lassen, sind früher oder später auch kostenlos erhältlich. Chris Anderson brachte es in seinem Buch „Free: Future of a Radical Price“ als Geschäftsmodell „Freemium“ auf den Punkt, und längst hat es sich als Paradigma für digitalen Content jeglicher Art manifestiert: „Biete dem Nutzer ein kostenloses Basisprodukt und hoffe, dass er für zusätzliche Premium-Services bezahlt.“

Mathias Birkel, Consultant Goldmedia
Mathias Birkel, Consultant Goldmedia

Folgt man diesem Gedanken, wird die bislang weitgehend erfolglose Suche nach einem veritablen Online-Geschäftsmodell vieler Medienanbieter bald zu einem deutlichen Umdenken führen müssen. Warum auch sollten Nutzer für etwas zahlen, das sie zwei Klicks weiter kostenlos bekommen?

Nach wie vor aber wird auf eher klassischem Wege versucht, den Nutzer durch digitale Mehrwerte (zum Beispiel durch digitales Coverartwork bei Apples iTunes LP) oder durch Limitierungen (wie dem kostenpflichtigen iPhone-App für Springer-Content) zur Kasse zu bitten. Schnell war oder ist man immer noch dabei, stolz auf die Wachstumsraten für kostenpflichtige Downloads zu verweisen, die verglichen mit der Blüte der Musik- und Videodatenträgerverkäufe immer noch eher bescheiden sind. Continue reading „Freemium“ – Geben ist seliger als nehmen?!

Was Unternehmen twittern: Trendreport Oktober 2009 – von Blätterwald und Zucker.Kommunikation

Was Unternehmen twittern: Trendreport Oktober 2009

Studie Weihnachtsgeschenke: Geben ist seliger als Nehmen

Anderen eine Freude bereiten ist das Schönste am Schenken. Das gab fast die Hälfte der Befragten in einer Weihnachtsumfrage von Goldmedia Custom Research im Auftrag von WONDERBOX (http://www.wonderbox.com) an. Weniger wichtig wird das eigene Vergnügen genommen: Nur für knapp ein Drittel ist die Vorfreude auf die eigenen Geschenke ebenso wichtig. Interessant ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen: Während bei den Damen das Shopping-Gen mit fast 60 Prozent zuschlägt, bereitet den Herren Geben mehr Freude als Nehmen.

Umfrage zum Schenken 2009
Umfrage zum Schenken 2009

Frankfurt am Main, 09. Dezember 2009. Wer schenkt, möchte in erster Linie Freude bereiten. Laut einer Onlineumfrage von Goldmedia Custom Research im Auftrag des Erlebnisboxen-Anbieters WONDERBOX ist das für 48,6 Prozent das Schönste am Schenken. Das sehen auch 61,5 Prozent der befragten Männer so (Frauen: 38,5 Prozent). Allerdings spielt der eigene Spaß beim Schenken eine nicht minder bedeutende Rolle: Für 35,7 Prozent aller Befragten ist eine ausgedehnte Shopping-Tour, um die besten Geschenke für Familie oder Freunde zu finden, ebenso wichtig. Dabei bereitet Shoppen Frauen viel mehr Vergnügen als Männern: für 59,9 Prozent der Frauen ist das das Schönste im weihnachtlichen Geschenkerausch.

Für insgesamt 30,2 Prozent ist die Vorfreude auf die eigenen Geschenke das Beste (Frauen: 28 Prozent, Männer: 32,9 Prozent). Das Einpacken der Geschenke selbst gehört für Frauen auch zu den schönsten vorweihnachtlichen Beschäftigungen: 44 Prozent legen Wert auf eine schöne Verpackung, dagegen haben lediglich 2,1 Prozent der Männer dieses ästhetische Empfinden.

In einem sind sich Männer und Frauen aber einig: Schenken bereitet Freude. Continue reading Studie Weihnachtsgeschenke: Geben ist seliger als Nehmen

GOLDMEDIA Newsletter Dezember 2009

Die Wirtschaftskrise hat auch die private Rundfunkwirtschaft in Deutschland erfasst: die privaten Free-TV-Anbieter erwarten 2009 einen Umsatzverlust von elf Prozent, die privaten Radioveranstalter ein Minus von neun Prozent. Das zeigt die neue Studie “Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2008/2009”. Lesen Sie dazu im Newsletter sowie zu den folgenden Themen:

  • Mobilfunkmarkt: Karteileichen als Wachstumsbremse?
  • Erholung für Radio und Fernsehen erst 2011?: Studie und Vortrag
  • Wachstumsmarkt Programmnavigation: EPG-Studie erschienen
  • Übertragungs- und Medientechnologien: Neue Branchenübersicht
  • Alternativer Content im Kino: Markt mit Umsatzwachstum
  • Verlagsbranche: Neue Herausforderungen und Konzepte
  • Social Media Marketing: “Do’s” und “No do’s”
  • Medienforschung: Wie Medienwirkung messbar ist Continue reading GOLDMEDIA Newsletter Dezember 2009

Nutzung der digitalen Dividende. Das Ergebnis ist nicht vorhersehbar

Interview mit Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, promedia 12/2009

Die für Telekommunikation zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding hatte ihre Bedenkenhoinsichtlich der Vergaberichtlinien für die Versteigerung der Digitalen Dividende jetzt in einem Schreiben an die Bundesnetzagentur bekräftigt. In diesem Schreiben schreibt Reding, dass die Behörde die Chance nutzen möge, um den Wettbewerbsnachteil der kleineren Netzbetreiber auszugleichen. Die EU-Kommission hege erhebliche Zweifel an der Ausgewogenheit der Auktion und bereite ein Vertragsverletzungsverfahren vor, berichtet das Nachrichtenmagazin in seiner neuen Ausgabe. Ein entsprechendes Verwaltungsschreiben solle noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden. Dass ein entsprechendes Verfahren in Erwägung gezogen wird, war bereits vor einigen Wochen bekannt geworden.

Matthias Kurth
Matthias Kurth

In einem promedia-Gespräch verteidigte Matthias Kurt, Präsident der Bundesnetzagentur, das Vergabeverfahren als „im Einklang mit den Zielen der Europäischen Kommission, dem Konjunkturpaket II und der Breitbandstrategie der Bundesregierung.“ Bei der für Frühjahr geplanten Auktion sollen Funkfrequenzen versteigert werden, die Rundfunk- und TV-Anstalten nicht mehr benötigen. Auf ihnen soll ein schneller Internetzugang auf Funkbasis realisiert werden, der auch dem chronisch schlecht versorgten ländlichen Raum zu Gute kommt. Die entsprechenden Nutzungsrechte sollten nach dem Willen der EU wettbewerbsneutral in jedem Mitgliedsstaat an neue Anbieter und bestehende Mobilfunkfirmen vergeben werden.

promedia: Herr Kurth, verschiedene Marktteilnehmer haben gefordert, die Versteigerung der Digitalen Dividende zu verschieben, bis alle offenen Fragen geklärt sind. Nun soll die Versteigerung im Frühjahr 2010 stattfinden. Warum dieses Tempo?
Matthias Kurth: Im Rahmen des Konjunkturpakets II und in der am 18. Februar 2009 vom Bundeskabinett beschlossenen Breitbandstrategie der Bundesregierung wurde festgelegt, dass der Frequenzbereich 790 – 862 MHz schnellstmöglich genutzt werden soll, um die Versorgung dünn besiedelter Gebiete mit innovativen Mobilfunkanwendungen und die Bereitstellung von breitbandigen Internetanschlüssen voranzutreiben. Die Breitband- strategie sieht vor, dass die sog. Digitale Dividende zumindest in einzelnen Regionen bereits beginnend im Jahr 2010 für die Sicherstellung einer leistungsfähigen breitbandigen Versorgung genutzt wird. Eine Verschiebung würde daher diese Ziele gefährden. Continue reading Nutzung der digitalen Dividende. Das Ergebnis ist nicht vorhersehbar

„Frankfurter Rundschau“ startet Pilotprojekt mit Sony und libri für eReader

Interview mit Konstantin Neven DuMont, Vorstand der Mediengruppe M. DuMont Schauberg, promedia 12/2009

Ende März dieses Jahres hat die Mediengruppe DuMont Schauberg die Berliner Zeitungsgruppe übernommen. Damit verfügt das Kölner Medienhaus über acht Tageszeitungen an fünf Standorten und gehört damit zu den größten regionalen Medienunternehmen Deutschlands. Inzwischen bemüht sich die Kölner Verlagsleitung sinnvolle Kooperationen zwischen den Titeln zu knüpfen, um zum einen Kosten zu sparen und zum anderen, um die Qualität der einzelnen Zeitungen zu erhöhen. Wie Konstantin Neven DuMont, Vorstand der Mediengruppe M. DuMont Schauberg in einem promedia-Gespräch betonte, gibt es 2009 im Anzeigengeschäft ein Minus von 20 Prozent. Dessen ungeachtet werde das Verlagshaus beim Berliner Verlag in neue Print – und Online-Redaktionssysteme investieren und das Engagement in neue Inhalte und Geschäftsmodelle für die mobile Nutzung verstärken. Dennoch muss sich auch DuMont Schauberg von unwirtschaftlichen Projekten wie der Netzeitung trennen, die künftig zu einem automatisierten Nachrichtenportal entwickelt werden soll.

Konstantin Neven DuMont
Konstantin Neven DuMont

promedia: Herr Neven DuMont, der neue Koalitionsvertrag sieht die Schaffung eines Leistungsschutzrechtes für Presseverlage vor. Ist damit eines Ihrer wichtigsten Probleme für Ihre Inhalte im Internet gelöst?
Neven DuMont: Mit der Schaffung des Leistungsschutzrechts für Verlage ist nicht das Problem selbst gelöst, sondern es gibt den Verlagen das Mittel an die Hand, das sie brauchen, um ihre Rechte durchzusetzen. Es bietet einen besseren Rechtsschutz für die ungenehmigte Nutzung von Inhalten, die originär den Verlagen gehören. Im Internet gibt es unzählige Beispiele, wie Zeitungsartikel genutzt werden, um die eigene Webseite attraktiver zu machen, Reichweite zu gewinnen oder den Abverkauf von Produkten zu verbessern. Die Nutzung von Zeitungsinhalten erfolgt aber sehr häufig, ohne dass Verlage dazu das Recht erteilt haben und ohne, dass Verlage an den Gewinnen beteiligt werden. Die redaktionellen Leistungen der Verlage erfordern einen hohen finanziellen Aufwand, den sich andere sparen wollen. Aber für die Nutzung der Verlagsleistungen muss es einen sachgerechten Ausgleich geben. Und um diesen durchzusetzen, bedarf es des Leistungsschutzrechts. Andere Branchen, wie die Musikindustrie, haben dieses Recht längst. Wenn in einer Gaststätte eine Karnevalsfeier stattfindet, die besonders aufgrund von guter Musik zu einem Erfolg wird, dann ist es nur gerecht, wenn die Musikindustrie einen Anteil an diesem Erfolg erhält. Dieses Recht muss man auch Verlagen zusprechen für ihre Inhalte. Das Recht zu erhalten allein, löst aber nicht das Problem. Continue reading „Frankfurter Rundschau“ startet Pilotprojekt mit Sony und libri für eReader

Erholung für Radio und Fernsehen erst 2011?

Die Wirtschaftskrise hat auch die privaten Fernseh- und Rundfunksender erfasst. Die Studie „Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2008/2009“ – im Auftrag von acht Landesmedienanstalten unter Federführung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) erarbeitet – belegt es schwarz auf weiß: Schon seit dem letzten Quartal 2008 lässt sich die schwierige konjunkturelle Gesamtsituation in der Rundfunkbranche an den Zahlen und Ergebnissen der Sender ablesen.

Privat TV Prognose 2009
Privat TV Prognose 2009

Der Umsatz im privaten Fernsehen sank 2008 zunächst geringfügig um rund zwei Prozent, im privaten Hörfunk allerdings schon um acht Prozent. Mit herben Einschnitten rechnet die Branche jedoch für das laufende Geschäftsjahr 2009: Die privaten Free-TV-Anbieter erwarten einen (weiteren) Umsatzverlust gegenüber dem Vorjahr von elf Prozent, die privaten Radioveranstalter ein vergleichbares Minus von neun Prozent. Einzig die Teleshopper rechnen zum Jahresende 2009 mit einem sechs-prozentigen Umsatzplus. Sie sind mit ihrem Geschäftsmodell deutlich weniger konjunkturabhängig als die werbefinanzierten TV- und Radioanbieter.

Die Werbeeinnahmen im deutschen Privatrundfunk sind 2008 entsprechend geschrumpft, sie gingen insgesamt um sieben Prozent auf 4,35 Mrd. Euro zurück. Und auch 2010 wird es nach Meinung der Sender nicht besser: Der Großteil der Anbieter rechnet erst 2011 mit einem konjunkturellen Aufschwung und damit auch mit einer Erholung der Werbemärkte. Continue reading Erholung für Radio und Fernsehen erst 2011?