Category Archives: Allgemein

Goldmedia Team beim Velothon 2009 in Berlin

Ein erfolgreiches Radsport-Wochenende hatten die fünf Goldmedia Teilnehmer beim diesjährigen Skoda-Velothon Berlin.

Goldmedia beim Velothon 2009 in Berlin
Goldmedia beim Velothon 2009 in Berlin

Dr. Florian Kerkau, Simon Boé und Sabrina Kurzweg von der Goldmedia Gruppe sowie Michél Walther und Kilian Köhler – zwei befreundete Pace-Maker – fuhren mit  knapp 12.300 Teilnehmer bei angenehmen äußeren Bedingungen – leichte Bewölkung, Temperaturen um 20 Grad Celsius – vom Pariser Platz aus durch die Stadt und ihre Umgebung geradelt.

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Sabrina Kurzweg

60 KM – Sabrina Kurzweg bei Ihrem ersten Velothon in 2:43 – Herzlichen Glückwunsch!

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Dr. Florian Kerkau

120 KM – Dr. Florian Kerkau der Goldmedia Überflieger mit einer unglaublichen Durchschnittsgeschwindigkeit von 36 KM kam schon nach 3:13 ins Ziel!

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Goldmedia Sales & Services und azionare mit neuer Seminarreihe zu Online-Marketing

Workshop-Tour zu SEO, SEM, Affiliate Marketing, Web 2.0 und Social Media startet am 07. Juli in Frankfurt

Die Vorteile von Online-Marketing liegen auf der Hand. Und doch wird in vielen Unternehmen das Potenzial des Internets als Marketing-Instrument noch nicht adäquat ausgeschöpft. In Zeiten knapper Marketingbudgets liegen gerade hier zahlreiche Wachstumsreserven.

Die Berliner Marketingberatung Goldmedia Sales & Services GmbH (http://www.goldmedia.de) hat gemeinsam mit den Social-Media-Experten von azionare (http://www.azionare.de) eine neue Seminarreihe zu Online-Marketing und Social Media konzipiert. Sie startet am 07. Juli in Frankfurt und macht Station in Berlin, Düsseldorf, Leipzig und München.

Eine Vielzahl unterschiedlicher Instrumente hat sich mittlerweile im Online-Marketing etabliert: Suchmaschinen-Optimierung (SEO), Keyword Advertising (SEM), Affiliate Marketing und Partnerprogramme, Newsletter- und Email-Marketing gehören ebenso dazu wie Website Usability, Web 2.0-Anwendungen und Social Media Services  (SMS).

Die neue Seminarreihe von Goldmedia und azionare hat das Ziel, eine sichere und praxisorientierte Navigation durch das immer komplexere Netz verschiedenster Online-Tools zu bieten.

Die Workshop-Tour richtet sich an alle Entscheider und Mitarbeiter, die sich mit den Themen Öffentlichkeitsarbeit, PR, Marketing und Vertrieb auseinandersetzen. Die Referenten der Workshops sind Simon Boé, Geschäftsführer der Goldmedia Sales & Services GmbH und azionare-Marketing Manager Michél Walther. Beide Referenten sind erfahrene Trainer und Berater rund um das Thema Online-Marketing.

Mehr Seminarinhalte hier!

Seminarmethoden, Zeitrahmen und Seminar-Orte

Veranstaltungsort: Diese Seminare finden regelmäßig in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und München statt.

Termine der Goldmedia/azionare Workshopreihe:
Vor den Sommerferien 2009 finden noch zwei Seminare statt:

  • Frankfurt a.M., 07. Juli 2009
  • Berlin, 08. Juli 2009

Im September 2009 folgen dann:

  • Hamburg, 09. September 2009
  • Düsseldorf, 16. September 2009
  • München, 23. September 2009

Preise: 460,00 Euro zzgl. Mwst. Spezielle Gruppentarife auf Anfrage.

Zeitlicher Umfang: Ein Tag – Seminarbeginn 09:00 Uhr, Ende ca. 17:00 Uhr inkl. Kaffee- und Mittagspause.

Anmerkung: Das Seminar wird in deutscher Sprache gehalten, alle Seminarunterlagen sind auf deutsch (weitere Sprachen gern auf Anfrage). Teilinhalte des Workshops können im Rahmen einer eintägigen Veranstaltung nur in kompakter Form dargestellt werden.

Für weitere Fragen steht Ihnen Sabine Schulze-Berge unter Tel.: +49 (30) 246 266-31 zur Verfügung.

Weitere Informationen und Anmeldeformulare:

Informationen_zum_Goldmedia_Online_Marketing_Seminar.pdf

Anmeldebestätigung_Online_Marketing_Seminar.pdf
AGB_Seminare_Goldmedia_Sales___Services_GmbH.pdf

Referenten:

Simon Boé – Goldmedia Sales & Services GmbH

Die Goldmedia Sales & Services GmbH erweitert das Leistungs- und Kompetenzportfolio der Goldmedia Gruppe um Beratungs- und Vermarktungsleistungen im Salesbereich. Zur Kernkompetenz von Goldmedia gehören die operative Übernahme von Verkaufsprozessen und Verkaufsstrategien für Print, TV, Hörfunk und Online ebenso wie Digital Signage Lösungen für Out of Home Medien, Instore- und IPTV. Neben dem Hauptsitz in Berlin ist Goldmedia an den Standorten Hamburg, Frankfurt, München und Düsseldorf vertreten. Goldmedia ist zudem im Training- und Coaching-Bereich spezialisiert auf die Online- und Offlinemarketing im Mediensektor.

Michél Walther – azionare GmbH

Die azionare GmbH ist eine Full-Service-Agentur, welche Projekte von der Ideeisierung bis hin zur kreativen und mediengerechten Umsetzung begleitet und realisiert. Aufgrund mehrjähriger Erfahrung und zahlreicher erfolgreich abgeschlossener Social Media Kampagnen haben sich die Social Media Services zur Kernkompetenz der azionare GmbH entwickelt. Als strategischer Partner unterstützt und berät azionare Agenturen/Kunden in Ihrer Kreativarbeit und übernimmt hierbei die Kreation und Umsetzung von aufmerksamkeitsstarken und werbewirksamen Online-Strategien.

Skype meets Mobile

Entwicklung mobile ARPUs in Deutschl. vs. Skype Nutzer weltweit
Entwicklung mobile ARPUs in Deutschl. vs. Skype Nutzer weltweit

Die Sprachtarif-Mauern im Mobilfunk zerkrümeln: T-Mobile und Vodafone erlauben ab sofort die Nutzung von IP-Telefonie über ihre Netze. Wenn auch leise, so setzt sich damit auch in der Mobilfunkbranche die IP-Revolution durch. Die Einführung von Mobile-VoIP (Voice over IP) wird die Nachfrage nach Datenflatrates steigern und damit langfristig die bisherigen Sprachdienste substituieren. Die lang geforderten Preissenkungen für mobiles Internet dürften damit endlich vor der Tür stehen. Die Folge ist zunächst ein weiteres Absinken des ARPUs (Average Revenue Per User) der deutschen Mobilfunkanbieter (siehe Grafik), die sich langfristig jedoch stabilisieren werden.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis VoIP-Anbieter wie Skype oder Fring auch die Mobilfunkwelt erobern würden. Bereits Ende März dieses Jahres fand Skype seinen Weg in den App Store von
Apple und wurde innerhalb von nur zwei Tagen über eine Million Mal für das iPhone heruntergeladen. T-Mobile proklamierte sofort eine Unterbindung der VoIP-Aktivitäten in ihrem Netz, musste sich jedoch schon im Mai aufgrund der Einführung weiterer Software-Versionen für diverse Handyhersteller dem Druck des Marktes geschlagen geben.

Ganz nach dem Credo: „If you can’t beat them, join them“ haben sich T-Mobile und Vodafone nun zu speziellen VoIP-Datentarifen bekannt und setzen darauf, die absehbaren Umsatzausfälle in ihrem Kerngeschäft dadurch abzufedern.

Die anfangs geplante Unterbindung der Internet-Telefonie ist sehr wahrscheinlich aber auch aus technologischen Gründen gescheitert, da es äußerst aufwendig ist, die sich ständig ändernden Ports von Skype und damit die Übertragung von Sprache in Form von Datenpaketen zu blockieren.

Dem Endkunden kann diese Entwicklung nur recht sein: Ihn erwarten in den nächsten Jahren weiter sinkende Preise für Mobile-Datenflatrates, kostenloses länderübergreifendes Telefonieren und ein weiterer Ausbau des mobilen Breitbandnetzes.

Autoren:
Dr. Klaus Goldhammer, Geschäftsführer Goldmedia GmbH
Nicolas Meibohm, Junior Consultant Goldmedia GmbH

Weitere Informationen zu Goldmedia: http://www.goldmedia.com/aktuelles.html

Goldmedia Sales & Services übernimmt Anzeigenverkauf für das Berliner Magazin EXBERLINER

Berlin, 10. Juni 2009.

EXBERLINER – BERLIN IN ENGLISH.

Goldmedia Sales & Services GmbH betreut ab sofort den Anzeigenverkauf, die Online- und Eventvermarktung des Berliner Magazins EXBERLINER. Die Agentur ist auf die Vermarktung von Medialeistungen spezialisiert.

The EXBERLINER Story

Vor sieben Jahren erlebten die Gründer des EXBERLINERS Berlin als eine sich rasch entwickelnde Stadt, die im Begriff war zu einem Magneten für Kreative aus der ganzen Welt zu werden. Sie behielten Recht. Englisch hört man heute überall in den Straßen.

Simon Boé, Geschäftsführer der Goldmedia Sales & Services GmbH: “Berlin boomt – vor allem im internationalen Bereich und hat New York, Tokio, London, Mailand und Barcelona als places2be längst eingeholt, wenn nicht sogar überholt. EXBERLINER trägt dem Rechnung und positioniert sich klar in der Zielgruppe der Medienprofis, Akademiker, Jetsetter, Businessmenschen und kosmo-politischen Deutschen.

What’s new?

CONTENT

  • Die neue Druckversion des EXBERLINER Magazins konzentriert sich auf gründlich recherchierte Beiträge, eigenwillige Kolumnen, Experten-Tipps über Kultur, das Nacht- und Stadtleben sowie eine neue Fashion-Kolumne und ein Shopping-Feature.

DESIGN

  • Die preisgekrönte Designerin Paula Germain hat dem Magazin zu neuem Look verholfen, welcher dem EXBERLINER ein neues Erscheinungsbild beschert, das zum heutigen Berlin passt und erhöhte Lesefreundlichkeit sichert.

PAPER

  • Offset Druck auf unbeschichtetem, recyceltem Premium Papier (80g Inhalt, 170g Cover): stylisch, nachhaltig, sexy.

FORMAT

  • Der neue EXBERLINER ist groß! 24cm x 33cm – für pures Lesevergnügen.

EXBERLINER ONLINE

Fragen Sie uns nach den Möglichkeiten von Print- und Onlinekombinationen oder Präsentationen im Rahmen von EXBERLINER Veranstaltungen. Für den Anzeigenverkauf steht Ihnen die Goldmedia Sales & Services GmbH gern unter 030 / 246 266 – 31 zur Verfügung.

Weitere Informationen und Fotos:

http://www.goldmedia.com/sales/anzeigenverkauf/exberliner.html

Goldmedia Sales & Services GmbH

Die Goldmedia Sales & Services GmbH erweitert das Leistungs- und Kompetenzportfolio der Goldmedia Gruppe um Beratungs- und Vermarktungsleistungen im Salesbereich. Zur Kernkompetenz von Goldmedia gehören die operative Übernahme von Verkaufsprozessen und Verkaufsstrategien für Print, TV, Hörfunk und Online ebenso wie Digital Signage Lösungen für Out of Home Medien, Instore- und IPTV. Neben dem Hauptsitz in Berlin ist Goldmedia an den Standorten Hamburg, Frankfurt, München und Düsseldorf vertreten. Goldmedia ist zudem im Training- und Coaching-Bereich spezialisiert auf die Verkaufsbereiche im Mediensektor.

Die terrestrische Digitalisierung ist eine Fahrt in die Sackgasse

Interview mit Gert Zimmer, Geschäftsführer RTL Radio Deutschland – von Helmut Hartung / Promedia Ausgabe 06/2009

Radios sind von der Werbekrise weniger betroffen als andere Medien, leichtes Plus im ersten Quartal

RTL-Radiogruppe beurteilt Nutzen der Digitalisierung des Radios weiterhin skeptisch

Internet neben UKW als zweite Säule der Programm- und Angebotsverbreitung für Hörfunksender

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Gert Zimmer CEO RTL Radio Deutschland, Berlin

Am 25. März 2009 haben die Länder die Bedarfsanmeldung für eine bundesweite  Bedeckung mit digitalem Hörfunk in Band III beschlossen, so dass nach der Planung  der Länder und der Landesmedienanstalten spätestens im kommenden Jahr der Neustart  des Digitalradios im Übertragungsstandard DAB plus erfolgen soll. Doch die  Länder haben die Rechnung anscheinend ohne die Sender gemacht. Den ARD-Anstalten  fehlt für die Investition in die digitale Sendertechnik das Geld, abgesehen  davon, dass sie keine landesweiten Programme verbreiten dürfen, und die privaten  Sender sind immer weniger geneigt, Millionen von Euro in das Digitalradio zu investieren.

So betonte der Geschäftsführer der RTL-Radiogruppe Gert Zimmer gegenüber promedia: „Wenn die Politik bei der Einführung der terrestrischen Digitalisierung Dringlichkeit  suggeriert, dann ist das aus meiner Sicht für viele Anbieter Beihilfe zur Fahrt  in eine Sackgasse. Die Bedarfsanmeldung ist letzten Endes nicht das Ergebnis einer  rationalen Entscheidungsfindung. Sie berücksichtigt in keiner Weise die gesamtwirtschaftlichen  Vorzeichen und scheint eher dem Wunsch der Länder geschuldet,  einen vor Jahren eingeschlagenen Weg auch konsequent zu Ende zu gehen.”

promedia: Herr Zimmer, Nielsen hat für das  1. Quartal für das Radio ein Umsatzplus verzeichnet  und man hört von vielen Radiosendern,  dass sich die Werbeumsätze auch im April  und Mai positiv entwickeln. Können Sie diesen  Trend für RTL Radio Deutschland bestätigen?

Gert Zimmer: Verglichen mit dem Vorjahr, welches  deutlich hinter den Erwartungen lag, war das  erste Quartal 2009 den Umständen entsprechend  zufriedenstellend. Wobei die Nielsen  Zahlen Preislisten-Werte sind, die weder gestiegene  Rabatte noch den zunehmenden Anteil  an Eigenwerbung der Radiosender berücksichtigen.  Mit Blick auf das zweite Quartal müssen  wir feststellen, dass sich auch die Radiobranche  inzwischen spürbar im Sog schrumpfender  Werbemärkte befindet. Alle Sender leiden unter  den Einbrüchen vor allem der nationalen  Vermarktung. Diese Verluste können nicht mehr  durch eine bis jetzt sehr erfolgreiche regionale  Vermarktung kompensiert werden. In Metropolen  sieht es da minimal besser aus als in den  Flächenländern. Hinzu kommt die zunehmende  Kurzfristigkeit der Einbuchungen, die eine  belastbare Planung der weiteren Geschäftsentwicklung  erschwert.

promedia: Es hatte bisweilen den Anschein, als  gehöre Radio zu den Gewinnern der Medienkrise?

Gert Zimmer: Grundsätzlich mag es bei der Betrachtung  des ersten Quartals so aussehen, als seien  die abverkaufsorientierten Mediengattungen  wie Zeitung und Radio Nutznießer der Krise.  Die Zeitungen legen im ersten Quartal brutto  um 6,4 Prozent an Werbeeinnahmen zu, der  Hörfunk sogar um 10 Prozent. Beim Radio ist  diese positive Entwicklung in erster Linie der  Automobilbranche und den Handelsunternehmen  zu verdanken. Aber: Bereinigt um Sondereffekte,  wie die Brutto-netto-Schere und Eigenwerbung  der Sender, dürften die privaten Veranstalter  tatsächlich kein oder nur ein leichtes  Plus gegenüber dem Vorjahr in ihren Kassen  spüren. Aber selbst das ist im Vergleich zu anderen  Mediengattungen noch ein großer Erfolg.

promedia: Wie sieht Ihre Prognose für die  nächsten Monate aus? 

Gert Zimmer: Zum jetzigen Zeitpunkt ist jede Prognose  zur Entwicklung mit Unsicherheiten behaftet.  Niemand kann mit Bestimmtheit sagen,  ob die Radiobranche die Rezession bereits hinter  sich gelassen hat oder verspätet hineingerät.  Für uns bedeutet das: strikte Kostendisziplin,  Optimierung der Programmqualität und damit  Steigerung der Reichweiten sowie die Erschließung  alternativer Umsatzquellen.  In diesem Zusammenhang appellieren wir an  die Politik, dass es bei unserer wichtigsten  Einnahmenquelle, der Werbung, nicht zu weiteren  gesetzlichen Einschränkungen kommt.  Die Überlegung seitens des Drogenbeauftragten  der Bundesregierung, Werbung  für alkoholhaltige Getränke im Fernsehen  und Radio pauschal auf die Zeit nach 20 Uhr zu verlegen, hätte für das Radio fatale  Auswirkungen. Legale Produkte müssen legal  beworben werden können.

promedia: Noch einmal zur aktuellen Situation:  Wo sehen Sie die Ursachen für die dennoch  tendenziell positive Entwicklung im Vergleich  zu anderen Medien in den ersten Monaten? 

Gert Zimmer: Die Stärken des Hörfunks sind  Schnelligkeit, Flexibilität und die Fähigkeit,  Hörer zu mobilisieren. Das sind Eigenschaften,  die die Werbekunden momentan sehr schätzen  und deshalb das Medium gezielt buchen.  Neben anderen Faktoren hat sich die Abwrackprämie  optimal geeignet, potenzielle Autokäufer  über den Hörfunk anzusprechen und zu mobilisieren.  Das ist vor allem in wirtschaftlich  schwierigen Zeiten eine der taktischen Stärken  des Radios. Auch zurückhaltenden Konsumenten  werden Kaufanreize gegeben. Positiv ist  zudem die starke regionale Verwurzelung der  Sender.  Unsere Beteiligungen verfügen über starke Marken  innerhalb der Verbreitungsgebiete und kennen  die Marktgegebenheiten und Bedürfnisse  der Kunden sehr gut. Und die Werbekunden  wissen wiederum, wie sie gezielt über unsere  Marken mit ihren Botschaften und Produkten  die Konsumenten erreichen. Und das zu einem  sehr guten Preis- / Leistungsverhältnis. Deshalb  kann die regionale Vermarktung im ersten  Quartal bei den meisten Sendern ein gutes Ergebnis  vorweisen.

promedia: Immer mehr Hörer hören Radio  über das Internet, welche Konsequenzen ergeben  sich daraus für Ihre strategische Planung?

Gert Zimmer: Wir müssen da sein, wo die Hörer  beziehungsweise wo die Nutzer sind. Und das  ist zunehmend auch Online. Das Internet ist  für uns eine Plattform mit zahlreichen Optionen:  Wir nutzen es als Marketingtool, wir arbeiten  verstärkt mit Visualisierung, wir positionieren  Marken losgelöst von der analogen  UKW-Welt und wir investieren in Line- und  Brand Extensions. Wir sprechen also über zusätzliche  Kanäle, um kleinere Zielgruppen optimal  bedienen zu können. Wir sprechen über  Applikationen auf mobilen Endgeräten. Und  wir sprechen über neue Angebotsformen, die  gezielt die für das Internet typische Vernetzung  und Interaktion ermöglichen.  Mittelfristig sehen wir das Internet als zweite  Säule der Programm- und Angebotsverbreitung  für Hörfunksender. Interessant ist in diesem  Zusammenhang das mobile Internet via LTE  (Long Term Evolution) und MBMS (Multimedia  Broadcast Multicast Services). Unabhängig  hiervon bleibt unser Kerngeschäft aber  sicherlich noch über viele Jahre hinweg die  UKW-Verbreitung.

promedia: Wird es mehr RTL-Web-Radio-  Angebote geben?

Gert Zimmer: Die gibt es bereits. Unsere Beteiligungen  bieten zahlreiche, individuelle Online-  Zusatzprogramme an. Über das Konsortium  Digital 5 gibt es einen Pool an Kanälen,  die die Sender nutzen können. Das funktioniert  sehr gut.

promedia: Nach Aussagen von Martin  Stadelmaier wollen die Länder jetzt schnell die  Voraussetzungen für die terrestrische Digitalisierung  des Radios schaffen. Wie dringlich ist  das Band III für die Radiosender?

Gert Zimmer: Wenn die Politik bei der Einführung  der terrestrischen Digitalisierung Dringlichkeit  suggeriert, dann ist das aus meiner Sicht für  viele Anbieter Beihilfe zur Fahrt in eine Sackgasse.  Die Bedarfsanmeldung ist letzten Endes  nicht das Ergebnis einer rationalen Entscheidungsfindung.  Sie berücksichtigt in keiner  Weise die gesamtwirtschaftlichen Vorzeichen  und scheint eher dem Wunsch der Länder geschuldet,  einen vor Jahren eingeschlagenen Weg  auch konsequent zu Ende zu gehen. Jetzt kann  man sich hinstellen und sagen, man habe alles  getan, um den Grundstein für eine zügige Digitalisierung  zu legen. Die Realität sieht  inzwischen aber anders aus. Eine Dringlichkeit  ist zu Recht bei keinem privaten Radioveranstalter  vorhanden.

promedia: Es sind trotzdem drei Abdeckungen  – zwei regionale und eine nationale – geplant.  Wird RTL Radio Deutschland überhaupt mit  neuen Angeboten vertreten sein?

Gert Zimmer: Es ist gar nicht sicher, ob es diese drei  Bedeckungen geben wird. Die Länder halten sich  bei den regionalen Bedarfsanmeldungen zurück.  Diese Zurückhaltung zeigt, dass wir richtig mit  unserer Einschätzung liegen, der terrestrischen  Digitalisierung strategisch keine übergeordnete  Rolle mehr zuzuschreiben. Es handelt sich  um kein marktgetriebenes System.

promedia: Das hat schon einmal anders geklungen.  Haben sich die Rahmenbedingungen  denn im Vergleich zu vor zwei – drei Jahren  wesentlich verändert?

Gert Zimmer: Ganz dramatisch sogar. Allen voran  zwingen uns die wirtschaftlichen Veränderungen  dazu. In den Budgets ist kein Platz mehr  für digitale Versuche im Band III vorhanden.  Darüber hinaus verändert sich der Online-Bereich  mit zunehmender Geschwindigkeit. Und  es führt kein Weg an der Einsicht vorbei, dass  die versuchte DVB-H Einführung alles andere  als ein Erfolg war. Was bleibt ist die große  Unsicherheit, dass die digitale Terrestrik für das  Radio strukturbedingt einen ähnlichen Verlauf  wie DVB-H nimmt. Wenn man dann noch  bedenkt, dass eine Umstellung momentan nur  über die Einnahmen aus dem analogen Geschäft  finanzierbar wäre, so müssen wir sagen, dass es  leider keine Bestrebungen gegeben hat, die Konsolidierung  des UKW-Marktes auch nur  ansatzweise zu forcieren. Ganz im Gegenteil:  Während wir seit Jahren auf die Dringlichkeit  zur Bildung von Senderfamilien hinweisen –  mehr Programme aus einer Hand – die  Fungibilität von Beteiligungen fordern sowie  den Abbau der UKW-Mehrfachversorgung des  öffentlich-rechtlichen Rundfunks, echten Wettbewerb  beim Sendernetzbetrieb oder die Liberalisierung  des Kartell- und Medienkon-zentrationsrechts,  es bleiben sämtliche Vorschläge  ungehört. Stattdessen sehen wir uns plötzlich  mit einer überflüssigen, aber massiv von der  ARD angeregten Debatte über eine zeitnahe  UKW-Abschaltung konfrontiert.

promedia: Wäre ein solcher analoger switchoff  nicht von Vorteil für die RTL-Radiogruppe?

Gert Zimmer: Wer hätte einen Vorteil, wenn mit dem  UKW-Netz der mit Abstand am meisten genutzte  und überaus erfolgreiche Übertragungsweg  abgeschaltet würde? Das UKW-Signal verfügt  über eine gigantische technische Reichweite,  ist stabil und es gibt rund 300 Millionen Empfänger  im Markt. UKW ist die wirtschaftliche  Basis für alle anderen Bereiche, in die das Radio  investiert. Da es keinen vergleichbaren  Übertragungsweg gibt und in dieser  proprietären Form auch nicht mehr geben wird,  wäre der analoge switch-off das Aus für die  kommerziellen Radiosender in Deutschland  und damit auch das Aus für sämtliche Formen  der Entwicklung anderer Plattformen.  Allerdings gibt es bei der Thematik einen Blickwinkel,  aus dem ich den Vorschlag der ARD  sehr begrüße: Vielleicht sollte man die Forderung  so verstehen, dass sie für die ARD-Sender  gilt. Die Gebühren finanzierten Sender wären  somit digital empfangbar. Frei werdende Frequenzen  könnten den privaten Sendern zur Verfügung  gestellt werden. Auf diesem Weg käme  es zu einer aktiven Förderung der Digitalisierung  und die Schieflage des dualen Systems im  Hörfunkbereich könnte ausgeglichen werden.

promedia: Jetzt hört man immer wieder, dass  das Radio trotz allem finanziell in guter Verfassung  zu sein scheint, damit dürften die Finanzierung  neuer Angebote und eine Simulcast-  Ausstrahlung nicht so schwierig sein?

Gert Zimmer: Ich weiß nicht, woher Sie die Information  haben, dass das private Radio finanziell  in einer guten Verfassung sein soll. Wir sprechen  über einen Bruchteil der bestehenden  Privatsender, die wirklich die Kraft haben, mehr  oder weniger unbeschadet durch die Krise zu  kommen. Viele Anbieter werden 2009 keinen signifikanten Gewinn machen oder in die  Verlustzone rutschen. Das ist die Realität. Die  Sinnhaftigkeit von neuen Angeboten und  Simulcast-Ausstrahlungen muss demnach sehr  genau hinterfragt werden. Bei Verlusten und  zusätzlichen Ausgaben, die nicht refinanzierbar  sind, liegt die Entscheidung schnell auf der  Hand.

promedia: Wer soll das neue Sendernetz finanzieren?

Gert Zimmer: Die privaten Radiosender sind wirtschaftlich  nicht in der Lage, die Kosten für die  digitale Infrastruktur zu tragen. Auch wenn verbindliche  Kostenangaben noch nicht vorliegen,  so ist davon auszugehen, dass allein die drei zur  Disposition stehenden Multiplexe Investitionen  in Höhe von dreistelligen Millionenbeträgen  erfordern. Diesen Kosten stehen weder Endgeräte  und Nutzer noch geeignete Geschäftsmodelle  gegenüber, die eine Refinanzierung ermöglichen.  Wenn es weiterhin politisch gewollt  ist, dass es für den Hörfunk ein proprietäres  digitales Sendernetz geben soll, dann kann der  Aufbau nur über staatliche Mittel funktionieren.  Unser Vorschlag ist in dem Fall, dass sich  die öffentlich-rechtlichen Sender von ihrem  Sendernetzbetrieb, der sowieso nicht zu den  Kernaufgaben Gebühren finanzierter Anstalten  gehört, trennen. Die Erlöse aus diesem Verkauf  könnten genutzt werden, um den Aufbau der  Infrastruktur im Band III zu finanzieren. Durch  diese Maßnahme könnte es auf der einen Seite  zu mehr Wettbewerb beim Sendernetzbetrieb  kommen, auf der anderen Seite hätte der digitale  Hörfunk ein belastbares und verbreitungsstarkes  Sendernetz, welches allen Beteiligten  Planungssicherheit geben würde. Sofern der  Aufbau der Infrastruktur nicht in einem solchen  Rahmen erfolgt, sehen wir aber keine  Chance für eine erfolgreiche Einführung der  digitalen Terrestrik.

promedia: Aber gibt es vielleicht noch Fragen,  die geklärt werden müssen, um dann doch noch  die digital terrestrische Verbreitung starten zu  können?

Gert Zimmer: Die Fragen sind geklärt. Jetzt geht es  darum, mit den veränderten Rahmenbedingungen  zu leben und die Planungen  hierauf abzustellen. Wir gehen davon aus, dass  die terrestrische Digitalisierung nicht so stattfinden  wird, wie sie vor zwei oder drei Jahren  geplant wurde. Im Online-Bereich sieht es  anders aus: Da sind wir mitten in der Digitalisierung.  Bei unseren Beteiligungen und Digital  5 gibt es zahlreiche spannende Ansätze, die in  den kommenden Monaten intensiv ausgebaut  werden. Auf diese Themen wollen wir uns konzentrieren.

Über Gert Zimmer:

  • Gert Zimmer  Geboren: 7. Februar 1964
  • Studium der Nachrichtentechnik
  • Praktikum bei Armed Forces Radio and Television (AFN)
  • Ab 1984 Redakteur, Moderator, Musikchef und  Programmdirektor bei mehreren Radiosendern
  • 1989 Berater der BCI-Rundfunkberatung
  • 1993 – 2003 Geschäftsführender Gesellschafter  der BCI Group
  • Seit 2004 CEO der RTL Radio Deutschland, Berlin,  und Senior Vice President Radio Central and Northern  Europe der RTL Group, Luxemburg

Das gedruckte Wort im digitalen Zeitalter: Gefahren und Chancen

Von Dagny Kleber – Promedia Redaktion / Promedia Ausgabe 05/2009

Mobile Reader – Für Buchverlage ein Alptraum, für Zeitungsverlage ein

Hoffnungsträger Neuer eBook-Reader von Amazon soll auch für Tageszeitungen geeignet sein

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Mehr als sieben Millionen Bücher hat Google bisher gescannt, digitalisiert und zur Volltextsuche freigegeben.

Die Digitalisierung von Inhalten und deren schier unbegrenzte Verbreitung und Verfügbarkeit im Internet entfacht immer wieder heftige Diskussion um den Missbrauch dieser Inhalte bzw. die Verletzung von Urheberrechten in der digitalen Welt.

Die Angst vor illegalen Downloads und grenzenloser Nutzung von geistigem Eigentum beschäftigt nicht nur die Musik- und Filmbranche, sondern auch die des gedruckten Wortes.

Manifestiert hat sich diese Befürchtung unter anderem im Aufruf „Für Publikationsfreiheit und die Wahrung des Urheberrechts” des Heidelberger Philologen und Professors für neuere deutsche Literaturwissenschaft, Roland Reuß.

Appell gegen Urheberrechtsverletzung

In dem so genannten „Heidelberger Appell”, der zahlreiche prominente Unterzeichner fand, darunter Autoren wie Hans Magnus Enzensberger, Daniel Kehlmann, Günther Grass oder den ZEIT-Herausgeber Michael Naumann, forderte Reuß dazu auf, das „verfassungsmäßig verbürgte Grundrecht von Urhebern auf freie und selbstbestimmte Publikation” zu schützen.

Massiv bedroht sehen die Unterzeichner des Appells das Urheberrecht sowie die Presse- und Publikationsfreiheit nicht nur durch die akademische Open-Access-Bewegung, die unter anderem von der „Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen” (Mitglieder: Wissenschaftsrat, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Leibniz-Gesellschaft, Max Planck-Institute u. a.) unterstützt wird, sondern vor allem durch die Massendigitalisierungsaktivitäten von Google, die einer Enteignung gleichkomme. Kürzlich kündigte Kulturstaatsminister Bernd Neumann an, auf europäischer Ebene gegen die Aktionen von Google vorzugehen.

„Wissen der Welt” von Google

Im Dezember 2004 begann der Suchmaschinenanbieter unter dem Namen „Google Library Project” (Buchsuche-Bibliotheksprogramm) komplette Bestände amerikanischer Universitäts- und öffentlicher Bibliotheken zu scannen. Mittels des Buchsuchprogramms „Google Books” werden die digitalisierten Schriften verfügbar gemacht und zur Volltextsuche freigegeben.

Mittlerweile wurden so in den USA über sieben Millionen Bücher gescannt – darunter auch Zehntausende von Büchern deutscher Verlage. Google kommt damit seinem Vorhaben, das „Wissen der Welt” zu digitalisieren, einen großen Schritt näher. Das Google- Bibliotheksprogramm soll nach eigenen Angaben des Unternehmens, „Nutzern bei der Suche relevanter Bücher helfen – besonders bei solchen Büchern, die sie über andere Wege nicht finden würden, wie beispielsweise vergriffene Bücher”.

Problematisch an dieser Massendigitalisierung ist jedoch, dass auch urheberrechtlich geschützte Werke davon betroffen sind. Google zeigt seinen Usern kurze Ausschnitte der Bücher („snippets”) an, ohne dass die Berechtigten zuvor zugestimmt haben. Während Google dies als ein nach USUrheberrecht zulässigen „fair use” betrachtete, handelte es sich dagegen für die amerikanische Authors Guild, die Association of American Publishers (APA) sowie einzelne Autoren und Verlage um eine Verletzung des Urheberrechts und sie strengten im Herbst 2005 eine so genannte Class Action an. Die Ergebnisse dieser dem deutschen Zivilrecht unbekannten Verfahrensart gelten nicht nur für die beteiligten Streitparteien, sondern für eine ganze Klasse von Akteuren, in diesem Fall also auch nichtamerikanische Autoren und Verleger, deren Bücher in den USA erhältlich sind.

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Der Txtr Reader aus deutscher Entwicklung von Wizpak Ltd. soll im Oktober zur Buchmesse auf den Markt kommen.

Deutsche Verleger müssen sich bis September entscheiden

Im Oktober 2008 endete das Class-Action- Verfahren mit einem Vergleich, dem so genannten Google Books Settlement, der nach seiner endgültigen Genehmigung (Approval) vom zuständigen New Yorker Gericht im Oktober auch für deutsche Verlage und Rechteinhaber in Kraft tritt, sofern sie nicht bis zum 4. September 2009 von ihrem Recht auszutreten Gebrauch machen („optingout”) und eigene Vereinbarungen mit dem Unternehmen treffen. Google erhält nach dem Vergleich weitreichende Zugeständnisse und Nutzungsrechte an vergriffenen Büchern, sofern deren Copyrightinhaber ihren Titel nicht vollständig herausgenommen haben und kann etwa Online-Zugriffe auf komplette Inhalte einzelner Bücher an Einzelkunden verkaufen.

37 Prozent der erzielten Erlöse bleiben bei Google, die übrigen 63 Prozent werden an den Rechteinhaber ausgeschüttet. Für die bereits gescannten über sieben Mio. Werke zahlt das Unternehmen 60 US$ pro Buch als eine Art Schadenersatz an den Rechteinhaber, aber stellt insgesamt nur 45 Mio. US$ dafür zur Verfügung. Diese Vergütungsansprüche entfallen, wenn der Copyrightinhaber vom optingout Gebrauch macht. Voraussetzung für die genannten Zahlungen ist eine Registrierung eines jeden Rechteinhabers bei der neu zu gründenden Book Rights Registry, eine Art Abrechnungsdatenbank und Verwertungsgesellschaft in einem.

Kritik aus Deutschland

In Deutschland wird dieser Vergleich sehr kritisch gesehen. Dass ein Urheber sein Recht erst geltend machen kann, nachdem er sich registriert hat, widerspricht für den Justiziar des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Christian Sprang, einem wichtigen Prinzip des Urheberrechts, das eigentlich einen automatischen Schutz des Schöpfungsaktes vorsieht. Daneben gibt es noch andere Gründe für Sprang und den Börsenverein, den Vergleichsvorschlag abzulehnen. Äußerst kritikwürdig sei, dass Google urheberrechtlich geschützte vergriffene Werke ohne vorherige Genehmigung des Autors nutzen darf. Stattdessen müsse der Urheber unerwünschten Nutzungen seiner Werke hinterher laufen, um sie zu verhindern. Dass Google lediglich 45US$ Mio. und nicht 360 Mio. US$ für bereits gescannte Bücher bereitstellt, zeige, dass das Unternehmen damit rechnet, dass nicht jeder Berechtigte – vor allem europäische Autoren – von der Nutzung seines Werkes erfahre und somit sein Buch gar nicht registrieren lasse.

Insgesamt fürchten Sprang und der Börsenverein, dass „Google auf zukunftswichtigen Gebieten des weltweiten Buchmarkts eine monopolartige Stellung” erreicht, wodurch die kulturelle Vielfalt ebenso wie die wirtschaftliche Existenz von kleinen und mittleren Unternehmen bedroht sei. Daher wird der Börsenverein seine Einwände gegen den Vergleich („Objections”) innerhalb der bis zum 4. September verlängerten Frist einbringen. Genehmigt das Gericht den Vergleich, „greift die VG Wort ein und wird kollektiv die Rechte deutscher Autoren in der Weise wahrnehmen, dass sie die deutschen Bücher wieder aus dem Settlement entfernt werden (Removal)”, erklärt Sprang.

Die Vorteile der Digitalisierung bestehen für Sprang darin, dass vergriffene Werke, „die der Verlag selbst nicht bewirtschaftet, plötzlich wieder ein neues kommerzielles Leben bekommen” oder dass schwer zugängliche Bücher für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich werden. Sprang sieht in der Digitalisierung neben den Risiken der illegalen Kopie und Verbreitung durch Raubkopierer auch „die Chance für die Rechteinhaber, Autoren und Verleger von Büchern zusätzliche Nutzungen zu stimulieren und Einnahmen zu generieren”.

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Das Lesegerät von Amazon KindleDX Frontx525 soll auch für Zeitungen taugen.

Neue Lesegeräte auch für Zeiungen

Doch nicht nur Google verspricht sich ein lukratives Geschäft mit elektronischen Büchern, sondern auch Amazon und Sony, die in den letzten Monaten neue Lesegeräte für eBooks auf den Markt gebracht haben. Künftig sollen diese eBooks, natürlich kostenpflichtig, aus dem Internet geladen und auf den Readern gelesen werden können. Was für die Buchverlage gegenwärtig noch ein Alptraum ist, könnte für Zeitungen zu einem Hoffnungsträger werden.

Nach der Präsentation des neuen eBook-Readers „Kindle DX” im A-4-Format von Amazon Anfang Mai 2009, steigt vor allem in der amerikanischen Zeitungsbranche die Hoffnung auf einen weiteren Vertriebsweg für kostenpflichtige Abos. Obwohl derartige Geräte in Deutschland nur vereinzelt auftauchen, „beobachtet die deutschsprachige Verlagslandschaft natürlich die Entwicklung”, sagt Ulrik Deichsel, Head of Business Development bei Wizpak Ltd. Ein Produkt des Starup-Unternehmens ist der so genannte Txtr Reader, der zur Frankfurter Buchmesse im Oktober auf den Markt kommen soll.

Das Gerät eignet sich mit seinem 6-Zoll-Display vor allem zum Lesen von digitalen Büchern oder Texten. Die Abbildung ganzer Zeitungen ist noch nicht geplant, wobei News für Deichsel grundsätzlich sehr sinnvoll auf dem mobilen Reader sind. Hier müssten die Zeitungen jedoch erst ein neues Format entwickeln, so Deichsel.

Mobile Reader auch aus Deutschland

Deichsel und seine Kollegen sind sich der Konkurrenz zu den mächtigen Medienunternehmen wie Sony und Amazon sehr wohl bewusst. Allerdings sehen sie sich damit in ihrer Geschäftsidee bestätigt und sind dankbar, „dass Amazon für uns den Markt eröffnet hat”. Bei einem Preiskrieg oder einer Werbeschlacht seitens Sony oder Amazon hätten sie zwar sicherlich die schlechteren Karten, aber da hilft die Überzeugung, mit dem Txtr Reader das bessere Gerät anzubieten.

Als wichtiges Alleinstellungsmerkmal des Gerätes hebt Deichsel die schnelle und flüssige Bedienbarkeit hervor. Ein weiterer Vorteil ist die Verbindungsmöglichkeit mit dem Mobilfunk, die einen PC bzw. das Installieren einer Software obsolet macht. Die Folgen der eBook-Entwicklung für die Buchbranche stellen sich nach Deichsels Meinung unterschiedlich dar. Während sich für den Autor zunächst wenig ändere, werde es für Verlage schwieriger, sich zu behaupten.

Im Internet bilde sich um den Autor eine Attention Economy. Er schaffe in Blogs etc. seine eigene Marke und ist auf einen Verlag nicht mehr so sehr angewiesen wie früher, schätzt Deichsel. Insgesamt werde die Kostenstruktur billiger, weil kein Papier und Transport nötig sind.

„Frech aber hilfreich”

Die Problematik des Urheberrechts in der digitalen Welt liegt für Deichsel vor allem in der Durchsetzbarkeit von rechtlichen Bestimmungen. Unbestritten sei das Recht des Autors am eigenen Werk, aber dieses Recht könne ihm in der digitalen Welt wesentlich einfacher genommen werden. Wohin ein zu restriktives Digital Rights Management (DRM) geführt habe, zeigen die Entwicklungen in der Musik- und Filmbranche. Aus deren Fehlern soll die Buchbranche unbedingt lernen, fordert Deichsel, „daher raten wir eigentlich allen Verlagen davon ab, das zu restriktiv einzustellen”.

Faktisch habe sich bereits ein Branchenstandard um das Adobe System herausgebildet, bei dem der Verlag die Anzahl der Kopien pro Titel einstellen kann. Auch das Zurückverfolgen von Kopien mit Hilfe von digitalen Wasserzeichen (Watermarking) hält Deichsel für einen guten Kompromiss. Ob durch die eBook-Entwicklung mehr Raubkopien entstehen, sei fraglich. Das Vorgehen von Google ist in Deichsels Augen zwar frech, aber auch in gewisser Weise hilfreich, „weil es alle Beteiligten aufgerüttelt und dazu gebracht hat, sich selbst Gedanken zu machen”.

Schließlich hätten die Verlage so die Möglichkeit, mit vergriffenen Büchern noch einmal Geld zu verdienen und für die Leser entstehen auch erhebliche Vorteile. Ob das gedruckte Wort durch die Digitalisierung bedroht ist, vermag niemand vorauszusehen. Die Diskussionen um den Schutz des Urheberrechts in der digitalen Welt und die Chancen und Risiken werden aber Dank Google & Co. mit Sicherheit an Intensität zunehmen.

Heute 18:30 Uhr bei Goldmedia: PowerPoint Seminar mit praesentationsmagie bei Goldmedia

Präsentieren mit PowerPoint gehört zum täglichen Geschäft. Kundentermine, Vorträge und Meetings – nicht vorstellbar ohne PPT. Zum Unternehmensalltag gehört auch, darüber nachzudenken, was man dabei verbessern könnte. Gern laden wir interessierte Goldmedia-Geschäftskunden daher zu einem kostenlosen Workshop ein.

Donnerstag, den 04. Juni 2009 18:30 – 21:30 Uhr

Ort: Goldmedia GmbH, Oranienburger Str. 27, 10117 Berlin

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Promedia Editorial Ausgabe 06/2009

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Promedia Editorial von Helmut Hartung – Promedia Ausgabe 06/2009

Zeitungen und Zeitschriften befinden sich in einem scheinbar chancenlosen Wettbewerb mit dem Internet. Es geht um Werbeumsätze und Leser, um Absatzmärkte und Zukunftsfähigkeit. Online ist den Printmedien in vielem überlegen:

Es ist aktueller, bietet Bewegtbild, verfügt über ein schier unendliches Archiv und es schafft den Werbekunden mehr Raum und neue Möglichkeiten. Dazu kommt, dass sich viele Inhalte kostengünstiger zum User transportieren lassen als über das gedruckte Medium zum Leser. Doch die Printmedien verfügen noch immer über viele Vorteile gegenüber den digitalen Konkurrenten.

Dazu gehören die starke journalistische Kompetenz, die Möglichkeit ohne langes Suchen Inhalte zu vertiefen und zu verknüpfen, die sogenannte interne Hyperstruktur. Außerdem kann sich der Leser überraschen lassen und bekommt Informationen geboten, die er nicht gesucht hat, die aber für ihn dennoch wichtig sind. Auch kann man die Zeitung bequem an Orten lesen, an die man kaum das Notebook mitnehmen würde.

Zudem haben die Printmedien eine höhere Glaubwürdigkeit, sie bieten Orientierung, während das Internet den User oft ratlos entlässt. Optimal ist anscheinend eine engere Verknüpfung von Print und Online, wie es verschiedene Verlage seit einiger Zeit versuchen, zumal die gedruckten Blätter ihre Onlineableger noch für längere Zeit finanzieren müssen.

Entscheidend für die Verlage ist es, die Vorzüge des jeweiligen Verbreitungsweges stärker zu profilieren und die Inhalte miteinander zu vernetzen. Dann sind die Inhalte, die von den Printmarken ins Internet gestellt werden, auch den Suchmaschinen, den nichtprofessionellen Inhalteanbietern, dem Sammelsurium des User-generierten Contents überlegen. Es ist also kein Wettlauf gegen die Zeit, sondern die Zeit arbeitet für den Qualitätsjournalismus á la Print auch im Internet.

Helmut Hartung

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promedia – Das medienpolitische Magazin – Ausgabe 06/2009

“Print versus Internet: Wettlauf gegen die Zeit?”

Artikel online – Folgende Artikel aus dieser Ausgabe können Sie sich als PDF anschauen:

Folgende Artikel aus dieser Ausgabe können Sie sich als PDF anschauen:

Dietmar Wolff,
Hauptgeschäftsführer des BDZV:

Ministerpräsidenten wollen Product Placement in Fernsehen zulassen

Interview als PDF

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Prof. Markus Schächter,
Intendant des ZDF:

ZDF plant zeitliche Staffelung der Online-Angebote über sieben Tage hinaus

Interview als PDF

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Gert Zimmer,
Geschäftsführer RTL Radio Deutschland:

Private Radiosender sehen Digitalisierung des Radios weiterhin skeptisch

Interview als PDF

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Komplettes Inhaltsverzeichnis

Medienpolitische Thesen der CDU für das 21. Jahrhundert

Ministerpräsidenten wollen Product Placement in Fernsehen zulassen:

  • Martin Stadelmaier, Chef der Staatskanzlei Rheinland Pfalz
  • Thomas Kleist, Direktor des Instituts für Europäisches Medienrecht
  • Dietmar Wolff, Hauptgeschäftsführer des BDZV

Dirk Platte, Justitiar im Verband Deutscher Zeitschriftenverleger:
Verlage müssen ihre Leistungen im Internet besser schützen

Medienkonzentrationsrecht: Tagung des Instituts für Rundfunkrecht Köln

Erik Bettermann, Intendant der Deutschen Welle:
Auslandsrundfunk muss Verpflichtung aller deutschen Medien werden

Titelthema

Prof. Dr. Christoph Neuberger, Direktor IfK, Universität Münster:
Das Internet ist keine Bedrohung für den Qualitätsjournalismus

Prof. Dr. Michael Haller, Journalistik-Professor, Universität Leipzig:
Tageszeitungen besitzen noch für längere Zeit eine primäre Informationsfunktion

Thomas Düffert, Vorsitzender der Geschäftsführung, DD+V Mediengruppe:
Novellierung des Pressefusionsrechts für notwendige Kooperationen

Alexander Kahlmann, Partner Schickler Unternehmensberatung:
Regionale Zeitungsverlage profitieren von ihrer dominanten Stellung

Axel Wüstmann, Verlagsleiter der Verlagsgruppe “Brigitte”:
Gesamtreichweite aller Angebote der “Brigitte”-Gruppe soll erhöht werden

Mobile Reader – Alptraum für Buchverlage, Hoffnungsträger für Zeitungen

weitere Themen:

Filmförderung und Medienkrise – eine aktuelle Bilanz:

  • Susanne Franke, Geschäftsführerin Thaterkunst GmbH
  • Christine Berg, Projektleiterin DFFF
  • Kirsten Niehuus, Geschäftsführerin Medienboard Berlin-Brandenburg
  • Kai-Roger Grüneke, CEO Entertainment Value Associates GmbH (EVA)

Lutz Kuckuck, Geschäftsführer Radiozentrale:
Internetangebote ergänzen die UKW-Programme für die Werbewirtschaft optimal